Frank Eckardt
Leiter Cross-Asset Execution
DAX | 21.042,00 |
E-STOXX 50 | 5.181,81 |
DAX | 21.042,00 | (+0,25%) |
MDAX | 25.972,67 | (-0,11%) |
TechDAX | 3.641,85 | (+0,03%) |
Euro Stoxx 50 | 5.165,96 | (+0,31%) |
Dow Jones | 44.025,81 | (+1,24%) |
Nasdaq | 21.566,51 | (+0,58%) |
Nikkei | 39.646,25 | (+1,58%) |
EUR/USD | 1,04 | |
Gold in $ | 2.747,36 | |
Oil (Brent) in $ | 80,31 |
Siemens Healthineers AG | 53,78 | (+3,22%) |
Rheinmetall AG | 705,40 | (+1,88%) |
Sartorius AG | 241,50 | (+1,68%) |
Bayerische Motoren werke AG | 77,84 | (-1,79%) |
Commerzbank AG | 17,93 | (-0,94%) |
Daimler Truck Holding AG | 39,53 | (-0,88%) |
Deutschland - Dax bleibt nur knapp unter Rekordhoch
Die zuletzt viertägige Rekordserie des Dax hat am Dienstag keine Fortsetzung gefunden. Allerdings blieb der deutsche Leitindex am Nachmittag nur wenige Zähler unter seiner am Vortag erreichten Bestmarke von rund 21.055 Punkten. Die scharfe Rhetorik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum Amtsantritt sorgte zeitweise für Zurückhaltung, andererseits stützten die Kursgewinne an der Wall Street.
Zum Handelsschluss gewann der Dax 0,25 Prozent auf 21.042,00 Zähler. In der zweiten deutschen Börsenreihe schloss der MDax bei 25.972,67 Punkten mit minus 0,11 Prozent. Der neue US-Präsident inszenierte sich mit einer "America First"-Politik als Heilsbringer für die Vereinigten Staaten und versprach einen neuen Aufschwung für das Land. In seiner Antrittsrede versprach er, die Inflation zu senken, die Energieproduktion anzukurbeln und Einfuhrzölle zu erheben. Hohe Zölle kündigte er für Einfuhren aus Kanada und Mexiko an.
Im Dax zeigten die Automobilwerte Kursschwäche. Deutschlands Autoexporte in die USA drohen unter Importzöllen unter der Regierung Trump zu leiden. Die Verluste von Porsche AG, Mercedes-Benz, Volkswagen und BMW reichten von 1,3 bis 2 Prozent. Zu den Verlierern im Dax zählten auch RWE mit minus 1 Prozent. Grund sind hohe Wertberichtigungen des dänischen Windenergiekonzerns Orsted auf sein US-Portfolio, die die Branchenstimmung belasteten. Orsted-Aktien brachen in Kopenhagen um 13 Prozent ein. Die Aktien des Windkraftanlagenbauers Nordex verloren im Sog 1,7 Prozent. Unter den Nebenwerten verteuerten sich Kontron um 4,8 Prozent. Der Technologiekonzern rechnet in diesem Jahr mit steigendem Umsatz und Ergebnis. Schwache Zahlen der schweizerischen Online-Apotheke DocMorris belasteten auch die Aktien von Redcare Pharmacy, die um 3 Prozent fielen. Eine Verkaufsempfehlung der Bank of America für Schott Pharma ließ den Kurs des Spezialglasherstellers um 6 Prozent absacken. TUI profitierten dagegen mit plus 3,3 Prozent von einem positiven Kommentar des Investmenthauses Peel Hunt.
USA - Börsenparty geht nach Trump-Amtsantritt weiter
Nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende haben die US-Aktienmärkte die neue Börsenwoche schwungvoll begonnen. Damit knüpften sie am ersten Handelstag unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump an ihre kräftigen Kursaufschläge vom vergangenen Freitag an. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg im Handelsverlauf auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember und schloss 1,24 Prozent höher bei 44.025,81 Punkten. Der marktbreite S&P 500 kletterte um 0,88 Prozent auf 6.049,24 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,58 Prozent auf 21.566,51 Punkte nach oben.
Aus Branchensicht standen die Aktien von Elektroauto-Herstellern unter Verkaufsdruck, nachdem Präsident Trump seine seine Regierung angewiesen hatte, die Streichung von Subventionen für Elektrofahrzeuge zu erwägen. So fielen die Papiere von Tesla um 1,4 Prozent und jene von Lucid gar um 5,9 Prozent. Unter den Einzelwerten zogen die Aktien von Apple die Aufmerksamkeit auf sich. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie Aussagen eines Branchenexperten über schwächere iPhone-Verkäufe in China belasteten die Papiere. Mit minus 3,8 Prozent fielen sie auf den tiefsten Stand seit Anfang November und blieben im jüngsten Abwärtstrend, der Ende Dezember nach einem Rekordhoch von gut 260 Dollar begonnen hatte. Zudem fiel Apple im Wettrennen um den Status des weltweit wertvollsten Börsenunternehmens wieder hinter Nvidia zurück. Ansonsten geht die Berichtssaison für das vierte Quartal in der neuen Woche weiter. 3M gewannen als Spitzenreiter im Dow 5,7 Prozent. Der Mischkonzern schloss das vergangene Jahr mit einem überraschend starken Schlussquartal ab und traf seine Jahresziele am oberen Ende der eigenen - mehrfach angehobenen - Prognose. Auch für das neue Jahr zeigte sich Konzernchef William Brown zuversichtlich, er will den Gewinn weiter steigern. Für die Aktien von General Motors ging es nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 5,5 Prozent nach oben. Als Grund wurde vom Experten Edison Yu die Erwartung genannt, dass der Automobilhersteller im vierten Quartal einen Umsatz am oberen Ende seiner Prognosespanne erzielen wird. Die Anteilscheine von Intel gewannen 2,8 Prozent. Zuvor hatte die britische Bank HSBC die Titel des Halbleiterkonzerns hochgestuft. Einen Kurssturz von 13,5 Prozent gab es dagegen bei Walgreens, nachdem das Justizministerium eine Klage gegen das Unternehmen eingereicht hat. Dabei geht es um die angebliche Abgabe von Opioiden und anderen kontrollierten Substanzen in US-Apotheken trotz vorhandener Warnsignale, dass die Rezepte wahrscheinlich illegal waren. Nach US-Börsenschluss am Dienstag werden die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen des Streaminganbieters Netflix veröffentlicht.
Asien - Softbank von KI-Megaprojekt befeuert
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien folgen am Mittwoch im Handelsverlauf der positiven Vorgabe der Wall Street. Dort hatten die Indizes am ersten Handelstag seit dem Amtsantritt von Donald Trump um bis zu 1,2 Prozent zugelegt. Der Stimmung zuträglich ist außerdem, dass der US-Streamingriese Netflix Geschäftszahlen vorgelegt hat, die nachbörslich sehr gut ankamen angesichts eines Kurssprungs um 14 Prozent. Am stärksten nach oben geht es in Seoul (+1,1%). In Hongkong setzt sich der Aufschwung der Vortage mit einem Plus von 0,8 Prozent fort, in Tokio gewinnt der Nikkei-225-Index dagegen nur 0,3 Prozent auf 39.028 Punkte. Wenig tut sich erneut in Schanghai. Der Composite-Index liegt ganz knapp im Minus. Er zeigt sich damit aber - ähnlich wie Hongkong - von Verlusten im frühen Verlauf erholt. Sydney hat mit einen Aufschlag von 0,7 Prozent den Handel bereits beendet.Dass Trump offenbar ab dem 1. Februar nun doch über neue Zölle gegen China nachdenkt, und zwar in Höhe von 10 Prozent, belastet zunächst nicht. Im Handel ist von einem Zeichen des guten Willens die Rede, dass die Zölle nicht umgehend verhängt wurden und Trump Bereitschaft bekundet hat, China später in diesem Jahr zu besuchen. Dazu wird das Telefonat vom Wochenende mit Chinas Präsident Xi als guter Start der Beziehungen in Trumps zweiter Amtszeit gewertet. Gegen die freundliche Tendenz stehen in Hongkong Aktien aus dem Immobiliensektor unter Druck. Insbesondere die nach monatelanger Aussetzung gerade erst in den Handel zurückgekehrte Aktie von Country Garden wird verkauft. Sie gibt mit 14 Prozent den Großteil der Vortagesgewinne wieder ab. Longfor verbilligen sich um 4 Prozent und China Vanke um 2,6 Prozent. In Tokio schießt der Kurs von Softbank um über 10 Prozent nach oben. Auslöser ist die Nachricht des von OpenAI initiierten und von Donald Trump enthüllten 100 Milliarden Dollar schweren KI-Infrastrukturprojekts Stargate in Zusammenarbeit mit Softbank und Oracle. Über die gesamte Laufzeit soll das Projekt bis zu 500 Milliarden Dollar bekommen.
Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,5 Prozent höher bei 21.150 Punkten. Der DAX würde damit sein zu Wochenbeginn markiertes Rekordhoch bei knapp 21.055 Zählern locker übertreffen und eine neue Bestmarke aufstellen. Der Aufwärtstrend im DAX ist intakt - allerdings stellen die überkauften Indikatoren ein deutliches Warnsignal dar. Bislang haben die Investoren aber alle Warnsignale ignoriert, sodass diese Rally wohl noch ein Stück weitergehen könnte.
USA / EU / CHINA
US-Präsident Donald Trump droht der Europäischen Union (EU) mit Strafzöllen und erwägt neue Zölle auf chinesische Waren. "Die Europäische Union ist sehr, sehr schlecht zu uns", sagte er und bekräftigt damit frühere Aussagen. "Deshalb müssen sie mit Zöllen rechnen. Das ist der einzige Weg, um Gerechtigkeit zu schaffen." Zudem diskutiere seine Regierung, ab dem 1. Februar Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus China zu erheben. Als Grund nannte Trump den Schmuggel von Fentanyl aus China über Mexiko und Kanada in die USA.
Deutschland / Frankreich
In Paris wird Kanzler Olaf Scholz heute versuchen, mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine gemeinsame Linie im Umgang mit US-Präsident Donald Trump abzustecken. Thema dürfte aber auch das EU-Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten sein. Scholz kämpft für eine schnelle Ratifizerung, Macron bremst mit Rücksicht auf den französischen Agrarsektor.
Davos
Auf dem Weltwirtschaftsforum in der Schweiz kommen am dritten Tag erneut prominente Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und EZB-Chefin Christine Lagarde werden gemeinsam auf einem Panel sprechen. Als weitere hochrangige Redner haben sich unter anderem die Chefs von Siemens und Allianz sowie der UN-Generalsekretär und der französische Notenbankchef angekündigt.
Adidas
Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern hat dank eines fulminanten Jahres-Endspurts seine bereits drei Mal nach oben geschraubten Erwartungen übertroffen. Das Betriebsergebnis habe sich 2024 mit 1,34 (2023: 0,27) Milliarden Euro um mehr als eine Milliarde verbessert, teilte Adidas mit. Zuletzt hatte Vorstandschef Björn Gulden einen operativen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Umsatz erhöhte sich um elf Prozent auf 23,7 Milliarden Euro, das ist ebenfalls stärker als gedacht.
RWE
sieht nach den hohen Abschreibungen des dänischen Konkurrenten Orsted in den USA keinen Anlass zu eigenen Wertberichtigungen für Offshore-Windprojekte. "Wir hatten bereits Ende des Jahres angekündigt, Investitionen in Offshore Wind in den USA zu verschieben", erklärte der Energiekonzern. "Wir werden nun das Ergebnis der Überprüfung durch die US-Regierung abwarten." Allerdings habe RWE in den USA auch nur ein Offshore-Windprojekt, das sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinde.
Hugo Boss
Der britische Sport- und Modehändler FrasersFRAS.L hat seinen Zugriff auf den Metzinger Modekonzern verstärkt. Frasers hält direkt weiterhin 19,25 Prozent der Stimmrechte an Hugo Boss, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorght. Allerdings hätten die Briten nunmehr über Derivate Zugriff auf weitere 10,65 Prozent an Hugo Boss nach bislang 8,95 Prozent.
Netflix
Live-Sportübertragungen und die zweite Staffel der Erfolgsserie "Squid Game" haben dem US-Unternehmen den größten Kundenzuwachs der Firmengeschichte beschert. "Wir gehen mit viel Schwung in das Jahr 2025", teilte der Streaming-Anbieter mit und hob seine Umsatzziele für das laufende Jahr an. Außerdem kündigte er Preiserhöhungen für die US-Abonnements an. Die Aktie stieg im nachbörslichen Geschäft der Wall Street gut zehn Prozent.
Bytedance
Der chinesische Technologiekonzern ByteDance, Muttergesellschaft der Video-App TikTok, hat einen Bericht der "Financial Times" über massive Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) zurückgewiesen. "Die anonym beschafften Informationen über unseren Plan sind falsch", erklärte ein ByteDance-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Die "Financial Times" hatte zuvor unter Berufung auf Insider berichtet, ByteDance wolle bis 2025 mehr als zwölf Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur investieren.
Tiktok
US-Präsident Donald Trump zeigt sich offen für einen möglichen Kauf der Social-Media-App TikTok durch den Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk. "Ich wäre dafür, wenn er es kaufen wollte", sagte Trump. "Ich habe mich mit den Eigentümern von TikTok getroffen, den großen Eigentümern. Also, ich denke darüber nach, jemandem zu sagen: Kaufe es und gib die Hälfte an die Vereinigten Staaten von Amerika." Berichten zufolge haben chinesische Vertreter Vorgespräche über einen möglichen Verkauf des US-Geschäfts von TikTok an Musk geführt, obwohl das Unternehmen dies dementierte.
08:00 GB/ Öffentlicher Finanzierungsbedarf Dezember in Mrd. Pfund
12:00 DE/ Bundesbank-Monatsbericht Januar
13:00 GB/ BoE-Quartalsbericht zur Inflation
13:00 US/ MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
14:30 CA/ Rohstoffpreise Dezember m/m
14:55 US/ Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche m/m
16:00 US/ Index der Frühindikatoren Dezember m/m
22:30 US/ API Öl-Lagerbestände in Mio. Barrel
Quartalszahlen / Termine Europa | CEWE Stiftung & Co., Douglas AG, Hornbach |
Quartalszahlen / Termine USA: | Abbott Labs, Ally Financial, Halliburton, Johnson & Johnson, Procter & Gamble, Travelers, Alcoa, Celestica, Kinder Morgan, Steel Dynamics, Las Vegas Sands, Horizon Bancorp, Crown Caslte, First Bancorp Reg. |
Dividendenabschläge u.a.: | Lowe´s Companies (1,15 USD), Dell Technologies (0,445 USD) |
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MiFID II/MiFIR
Seit dem 3. Januar 2018 muss zur Meldung von Geschäften ein Legal Entity Identifier (LEI) übermittelt werden. Hier zur Information der „LEI“ von Hauck & Aufhäuser: 529900OOZP78CYPYF471
Weitere Informationen finden Sie unter: www.gleif.org
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