Frank Eckardt
Leiter Cross-Asset Execution
DAX | 19.206,31 |
E-STOXX 50 | 4.969,57 |
DAX | 19.210,90 | (-0,23%) |
MDAX | 26.745,79 | (-0,71%) |
TechDAX | 3.368,25 | (-0,24%) |
Euro Stoxx 50 | 4.970,34 | (-0,25%) |
Dow Jones | 42.454,12 | (-0,14%) |
Nasdaq | 20.241,76 | (-0,13%) |
Nikkei | 39.631,44 | (+0,64%) |
EUR/USD | 1,09 | |
Gold in $ | 2.643,74 | |
Oil (Brent) in $ | 79,23 |
Muenchn. Rück Vers. | 494,00 | (+2,94%) |
Hannover Rueck SE | 258,00 | (+2,91%) |
Deutsche Telekom AG | 27,20 | (+1,68%) |
Rheinmetell AG | 481,00 | (-3,68%) |
Simens Energy AG | 34,69 | (-2,61%) |
Bayer AG | 26,77 | (-1,76%) |
Deutschland - Uneinheitlich, Telekom Aktie auf 23-Jahreshoch
Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Donnerstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX bröckelte nach dem Anstieg des Vortages um 0,2 Prozent auf 19.211 ab. Dabei gab es aber auch eine Reihe von Gewinnern, so Deutsche Telekom, die auf den höchsten Stand seit 23 Jahren stiegen. Die Aktien der Rüstungsunternehmen gaben dagegen stark nach. Zwar kam die US-Inflation nicht ganz so schnell zurück wie erwartet, dafür kühlte sich der US-Arbeitsmarkt aber deutlich ab. Damit scheint der Weg für weitere Zinssenkungen in den USA laut Marktteilnehmern frei. Und auch die Inflation wollte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners nicht überbewerten: Zu ihr hätten vor allem die Wohnkosten beigetragen. "Steigende Mieten werden die US-Notenbank sicherlich nicht von weiteren Zinssenkungen abhalten", so der Marktteilnehmer.
Deutsche Telekom stiegen um 1,7 Prozent. Der Konzern hat sich für die Zeit bis 2027 ehrgeizige Ziele gesteckt und will in den kommenden Jahren schneller wachsen. Dazu soll Künstliche Intelligenz noch stärker zum Einsatz kommen. Die Aktionäre dürfen sich für das laufende Jahr zudem auf eine deutlich höhere Dividende freuen.
Daneben waren die Aktien der Rückversicherer gesucht. Munich Re gewannen 2,9 Prozent, zeitweise notierten sie erstmals über 500 Euro. Hannover Rück zogen ebenfalls um 2,9 Prozent an. In Florida ist die befürchtete "ganz große Katastrophe" durch Wirbelsturm "Milton" laut Gouverneur de Santis ausgeblieben. Auf der anderen Seite fielen die Titel des DAX-Schwergewichts SAP um 0,9 Prozent ab. Nachdem der Kurs zuletzt wieder direkt an das Allzeithoch herangelaufen war, gab es nun ein paar Gewinnmitnahmen. Solche drückten auch Continental um 0,6 Prozent. Schwach notierten aber vor allem die Aktien der Rüstungshersteller. Rheinmetall büßten 3,7 Prozent ein, Hensoldt und Renk kamen ebenfalls deutlich zurück. Im Handel wurde auf Berichte über eine angebliche Bereitschaft der Ukraine zu Waffenstillstandsverhandlungen verwiesen. In der dritten Reihe gerieten Pfandbriefbank stark unter Druck. Der Kurs brach um knapp 9 Prozent ein. Die Auschüttungsquote soll mindestens 50 Prozent betragen nach 50 bis 75 Prozent und das Risiko soll sinken. "Das wiederum dürfte auf die Gewinnaussichten drücken", so ein Marktteilnehmer. Die Ziele würden vorsichtiger formuliert, sagte er. Alzchem stiegen dagegen auf neue Allzeithochs. Der Kurs war nach der Hausse von Ende August bis Mitte September von 52 auf 41 Euro zurückgefallen, seit der Aufnahmen in den SDAX zieht er aber wieder stark an. Hier haben sie Vitesco ersetzt. Der Kurs stieg um 0,8 Prozent auf 53,20 Euro.
USA - Wall Street nach Inflationsdaten knapp im Minus
Die US-Börsen haben am Donnerstag knapp im Minus geschlossen. Leicht belastend wurde die Wall Street von Inflationsdaten, die etwas langsamer als erwartet zurückgegangen waren, die Kerninflation hatte sich sogar leicht beschleunigt. Die Inflation lag im September jeweils einen Tick oberhalb der Erwartungen. Der Dow-Jones-Index gab um 0,1 Prozent nach auf 42.454 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite sanken um 0,2 bzw. 0,1 Prozent.
Zwar sei ohnehin zuletzt nicht mehr mit einer großen Zinssenkung um 50 Basispunkte im November gerechnet worden, hieß es im Handel mit Blick auf die nächste Fed-Sitzung. Die Preisdaten untermauerten nun diese Sicht und bremsten so den Aktienmarkt etwas. Der sich offensichtlich abkühlende Arbeitsmarkt verhinderte aber höhere Verluste. Denn die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten waren schlechter als gedacht ausgefallen, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erreichten den höchsten Stand seit rund einem Jahr. "Die Daten bestätigen den Spielraum für 25 Basispunkte auf der nächsten Sitzung, aber nicht für mehr", fasste ein Markteilnehmer den Datenkranz zusammen. Desinflationär wurden auch die gesunkenen Realeinkommen interpretiert. Der Markt rechnet fest mit einer Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte, was auch schon vor den aktuellen Daten galt. Ein solcher Schritt wurde am Zinsterminmarkt mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 83 Prozent eingepreist, womit sich die Wahrscheinlichkeit einer Zinspause nach den Daten geringfügig erhöhte. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, bekräftigte diese Sicht: Er zeigte sich sowohl offen dafür, im nächsten Monat die Zinsen entweder um einen Viertelprozentpunkt zu senken oder eine Zinspause einzulegen.
Unter den Einzelwerten gab die Aktie von Delta Air Lines 1,4 Prozent nach. Die Fluggesellschaft hatte im dritten Quartal die Markterwartungen knapp verfehlt. Toronto-Dominion gaben um 6,4 Prozent nach. Die kanadische Bank wird voraussichtlich rund 3 Milliarden Dollar an Bußgeldern zahlen und ihre Geschäftstätigkeit in den USA als Teil eines Vergleichs wegen Vorwürfen der Geldwäsche einschränken müssen, wie das Wall Street Journal berichtet. Aktien aus dem Versicherungssektor wie Allstate (+0,5%), Progressive (+0,4%) oder Everest (+1,3%), die sich zuletzt von jüngsten Verlusten erholt hatten, waren weiter gefragt. Wirbelsturm "Milton" war in der Nacht mit dem Treffen auf Land in Florida um mehrere Kategorien abgestuft worden. Die befürchteten Schäden dürften geringer als befürchtet ausfallen. Domino's Pizza gaben nach durchwachsenen Drittquartalszahlen um 1,1 Prozent nach - gedrückt durch eine gesenkten Umsatzprognose.
Asien - Uneinheitlich, Spekulationen um China-Konjunkturprogramm
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Freitag uneinheitlich. Während die Börse in Schanghai deutlich nachgibt, verzeichnen die japanischen und südkoreanischen Aktienmärkte leichte Aufschläge. In Hongkong findet wegen eines Feiertags kein Handel statt. Von der Wall Street kamen negative Vorgaben. Hier hatten Inflationsdaten die Sicht untermauert, dass die US-Notenbank die Zinsen wohl langsamer senken wird.
An der Börse in Schanghai zeigen sich die Anleger vor einer für Samstag angekündigten Pressekonferenz des chinesischen Finanzministeriums vorsichtig. Der Schanghai-Composite gibt deutlich um 1,6 Prozent nach. Am Markt erwartet man die Ankündigung weiterer Stützungsmaßnahmen zur Ankurbelung der schwächelnden Wirtschaft des Landes. Unklarheit besteht jedoch über Ausmaß und Umfang. Die chinesische Regierung und die People's Bank of China hatten zuletzt bereits ein Maßnahmenpaket aufgelegt, das in den vergangenen Wochen für kräftige Kursgewinne an den Börsen gesorgt hatte. Zweifel, ob dieses ausreicht, führte jedoch wieder zu massiven Kurskorrekturen.
Auch in Japan blicken die Anleger gespannt nach Peking. Die Marktteilnehmer werden wahrscheinlich darauf bedacht sein, "ihre Portfolios für ein weiteres Wochenende mit potenziellem Gapping-Risiko zu positionieren", indem sie versuchten, die Erwartungen an die Pressekonferenz des chinesischen Finanzministeriums angemessen zu bewerten, so Chris Weston, Leiter des Research bei Pepperstone. Der Nikkei-Index gewinnt 0,7 Prozent.
In Seoul rückt der Kospi um 0,3 Prozent vor, nachdem die Bank of Korea ihre Zinsen erstmals seit vier Jahren gesenkt hat. Der Leitzins wurde wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent reduziert. Analysten gehen davon aus, dass die Notenbank die Geldpolitik allmählich weiter lockern wird.
An der Börse in Sydney tut sich indessen wenig. Der S&P/ASX 200 tritt nahezu auf der Stelle
Der Dax könnte nach seiner verlustbringenden Vorwoche am Freitag wieder einen Wochengewinn einfahren. Indikationen deuten auf einen Start knapp im Plus hin, mit dem der Wochengewinn auf knapp 0,6 Prozent anwachsen sollte. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,1 Prozent höher auf 19.228 Punkte.
Deutschland/Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin treffen. Dabei wird es um die weitere Unterstützung für das von Russland angegriffene Land gehen. Zuvor war wegen der Absage des Deutschland-Besuchs von US-Präsident Joe Biden auch ein Ukraine-Unterstützertreffen auf dem Stützpunkt Ramstein gestrichen worden.
Deutschland/Inflation
Das Statistische Bundesamt legt die endgültigen Daten zur Inflation im September vor. Vorläufigen Zahlen zufolge ist die Teuerungsrate auf den tiefsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren gesunken. Die Verbraucherpreise erhöhten sich demnach vor allem wegen billigerer Energie im Schnitt nur noch um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im August waren es noch 1,9 Prozent.
USA/Zinsen
Der US-Notenbanker Raphael Bostic dämpft Erwartungen, dass es in diesem Jahr noch zwei Zinssenkungen in den USA geben könnte. Er würde sich "völlig wohl" dabei fühlen, bei der kommenden Sitzung der Notenbank eine Senkung auszulassen, sagte der Präsident des Fed-Ablegers von Atlanta dem "Wall Street Journal". Die Unbeständigkeit der jüngsten Inflations- und Beschäftigungsdaten könnte es rechtfertigen, die Zinssätze im November nicht anzutasten. "Ich bin auf jeden Fall offen dafür", sagte Bostic.
Zalando
Der Online-Händler hebt nach einem guten Start in die Herbst- und Wintersaison seine Jahresprognose an. Für 2024 erwartet er nun ein Umsatzwachstum von zwei bis fünf Prozent auf bis zu 10,7 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) zwischen 440 und 480 Millionen Euro. Zuvor hatte Zalando ein Ebit zwischen 380 und 450 Millionen Euro angepeilt sowie stagnierende Umsätze nicht ausgeschlossen. Doch vorläufigen Zahlen zufolge lief das dritte Quartal mit einem Umsatzplus von fünf Prozent auf 2,4 Milliarden und einer Vervierfachung des Ebits auf 93 Millionen Euro überraschend gut. Analysten hatten nach Angaben des Unternehmens im Schnitt nur mit 59 Millionen Euro Ebit gerechnet.
Bayer
Der Konzern ist in einer weiteren Glyphosat-Klage in den USA zur Zahlung von 78 Millionen Dollar verurteilt worden. Bei dem Fall vor einem Landesgericht im Bundesstaat Pennsylvania ging es erneut um Krebs, der nach Darstellung des Klägers auf die Verwendung des Unkrautvernichters Roundup zurückging. In einer Erklärung zeigte sich Bayer zuversichtlich, die Summe bei einer Berufung reduzieren zu können.
E.ON
Der Energieversorger hat vor steigenden Verbraucherpreisen für Strom und Gas in Deutschland gewarnt. "Der Anteil der Netzgebühren am Strompreis nähert sich der 30-Prozent-Marke", sagte der Geschäftsführer von E.ON Energie Deutschland, Filip Thon, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Insgesamt machten diese und weitere staatlich festgelegte Steuern und Umlagen mittlerweile rund 56 Prozent des Strompreises aus. Auf die Frage, ob dieser Anteil steigen werde, antwortete Thon: "Ja, davon gehe ich perspektivisch aus." Auch beim Erdgas erwarte er steigende Tarife.
Uniper
streckt seine Investitionsplanung. "Wir haben uns jetzt vorgenommen, die rund acht Milliarden Euro Investitionen voraussichtlich in den frühen 2030er-Jahren zu erreichen, nicht mehr genau bis zum Jahr 2030", sagte Firmenchef Michael Lewis der "FAZ" .
Tesla
Elon Musk will mit der Einführung von Robotaxis seinem Unternehmen zu neuem Schwung verhelfen. Musk ließ sich bei der Vorstellung des Prototypen am Donnerstag (Ortszeit) in einem Filmset in Hollywood selbst im sogenannten "Cybercab" vorfahren. "Die meiste Zeit tun Autos einfach nichts, aber wenn sie autonom sind, könnten sie fünfmal mehr, vielleicht zehnmal mehr genutzt werden", erklärte er vor der jubelnden Menge. Das Tesla-Robotaxi hat zwei Sitze und Flügeltüren, es gibt weder ein Lenkrad noch ein Gaspedal. Wann das Fahrzeug auf den Markt kommen soll, beantwortete Musk nur vage. Die Produktion soll 2026 beginnen und die Fahrzeuge sollen weniger als 30.000 Dollar kosten. Musks Plan ist es, eine Flotte von selbstfahrenden Tesla-Taxis zu betreiben, die Fahrgäste über eine App abrufen können.
Boeing
In den USA hat US-Verkehrsminister Pete Buttigieg eine Einigung in dem seit vier Wochen andauernden Streik der 33.000 Beschäftigten des Flugzeugbauers Boeing gefordert. "Die Lösung wird eine sein, die die Arbeiter unterstützt und die mit dem Erfolg des Unternehmens vereinbar ist", sagte Buttigieg vor Reportern am Donnerstag (Ortszeit) im Ministerium. Der Streik hat die Produktion der 737 MAX sowie der älteren 767- und 777-Großraumflugzeugprogramme zum Stillstand gebracht.
Stellantis
will ihren Vorstandsvorsitzenden Carlos Tavares nach Ablauf seines Vertrages Anfang 2026 in den Ruhestand schicken. Stellantis baut gerade sein Management umfassend um, um das rückläufige Nordamerika-Geschäft zu sanieren. Man suche bereits nach einem Nachfolger für Tavares, hieß es aus dem Unternehmen. Der Chef des gemessen am Umsatz viertgrößten Automobilherstellers der Welt sah sich in den vergangenen Monaten scharfer Kritik von der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), von Autohändlern und Aktionären ausgesetzt.
08:00 GB/ Industrieproduktion August m/m
08:00 GB/ Erzeugung im Produzierendes Gewerbe August m/m
08:00 DE/ Verbraucherpreise September (endgültig)
08:00 GB/ Bauproduktion August m/m
08:00 GB/ Monatliches BIP August m/m
09:00 CH/ Seco Konsumklima Q3
14:30 CA/ Erwerbstätigenzahl September m/m in Tsd.
14:30 CA/ Arbeitslosenquote September
14:30 CA/ Baugenehmigungen August m/m
14:30 US/ Erzeugerpreise September m/m
15:30 GB/ CB Index der Frühindikatoren August m/m
16:00 US/ Konsumklima Uni Michigan Oktober (vorläüufig)
21:30 US/ Commitments of Traders Report
Quartalszahlen / Termine Europa | Traumhaus, Tom Tom, Atrium Ljungberg, Tryg AS Navne-Aktier DK |
Quartalszahlen / Termine USA: | BlackRock Funding, Bank of New York Mellon, Wells Fargo & Co., JPMorgan Chase, Fastenal Co. Reg. |
Dividendenabschläge u.a.: | - |
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