Frank Eckardt
Leiter Cross-Asset Execution
DAX | 16.644,62 |
E-STOXX 50 | 4.484,47 |
DAX | 16.628,99 | (-0,16%) |
MDAX | 26.534,94 | (-0,76%) |
TechDAX | 3.216,55 | (+0,02%) |
Euro Stoxx 50 | 4.473,77 | (-0,21%) |
Dow Jones | 36.117,38 | (+0,17%) |
Nasdaq | 14.340,00 | (+1,37%) |
Nikkei | 32.858,31 | (-1,76%) |
EUR/USD | 1,07 | |
Gold in $ | 2.028,76 | |
Oil (Brent) in $ | 74,52 |
Merck | 144,45 | (+2,63%) |
Heidelberg Materials | 77,36 | (+1,76%) |
BASF | 45,09 | (+1,47%) |
Commerzbank | 11,00 | (-4,14%) |
Zalando | 21,67 | (-3,35%) |
Adidas | 191,10 | (-2,99%) |
Deutschland - Dax kommt ins stocken
Die Rekordjagd des Dax ist am Donnerstag nicht weiter gegangen. Der deutsche Leitindex verlor 0,16 Prozent auf 16 628,99 Punkte. Markteilnehmer sprachen von einer gesunden Atempause nach zuletzt sieben Gewinntagen. Sie halten die Marktlage teils für überkauft. Am Vortag hatte der Dax bei gut 16 727 Punkten einen weiteren Rekordstand erreicht. Seit Jahresbeginn hat er nun rund 19,5 Prozent zugelegt. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verbuchte am Donnerstag einen Abschlag von 0,76 Prozent auf 26 534,94 Zähler.
Im Dax waren die in diesem Jahr bislang größten Verlierer im hinteren Feld: Zalando, Bayer und Siemens Energy sanken um bis zu vier Prozent. Investoren wollen gegen Jahresende ihre Bilanzen in einem guten Licht erscheinen lassen, schlecht gelaufene Titel passen da nicht ins Portfolio. Bei den um 4,3 Prozent schwächeren Adidas-Aktien nahmen die Anleger Gewinne mit. Auslöser war ein Interview im "Handelsblatt", in dem der Chef des Sportartikelherstellers, Björn Gulden, aus Sicht von Börsianern wohl auf kurze Sicht zu vorsichtige Töne anschlug. Man werde 2024 "versuchen zu wachsen", so der Norweger. "Ein Schritt nach dem anderen, dann kann auch 2025 wieder besser werden als 2024." Auch die Papiere des Rivalen Puma litten mit minus 6,8 Prozent unter Gewinnmitnahmen. Die Anleger der BASF reagierten positiv auf neue Vorgaben für einzelne Sparten des Chemiekonzerns. Der Kurs zog um 2,2 Prozent an. Nach einem Geschäftseinbruch im laufenden Jahr wollen die Ludwigshafener künftig aber keine Umsatzprognosen mehr abgeben. Qiagen legten nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 1,1 Prozent zu. Händler verwiesen auch auf eine Übernahme in der Branche als Treiber. So kauft der US-Pharmakonzern Abbvie nun auch Cerevel Therapeutics für 8,7 Milliarden Dollar. Es ist die zweite große Transaktion für Abbvie in wenigen Tagen. Die Aktien der Lufthansa gaben um 3,6 Prozent nach. JPMorgan hatte sie gleich doppelt von "Overweight" auf "Underweight" abgestuft. Analyst Samuel Bland fürchtet, dass deutliche Kapazitätsausweitungen in einem Umfeld geringeren Wirtschaftswachstums die Renditen von klassischen Fluggesellschaften wieder unter Druck setzen könnten. Beim Softwareanbieter Teamviewer freuten sich die Anleger über ein weiteres Aktienrückkaufprogramm. Die Aktien stiegen um zwei Prozent.
USA - AMD und Alphabet treiben Börsen an
An den US-Börsen sind am Donnerstag vor allem Technologieaktien gefragt gewesen. Hier sorgte einmal mehr das Thema Künstliche Intelligenz (KI) für Optimismus unter Anlegern. Die Kursgewinne der beiden KI-Schwergewichte AMD und Alphabet bescherten dem technologielastigen Nasdaq 100 ein Plus von 1,48 Prozent auf 16 022,49 Punkte. Der Index überwand damit wieder die 16 000er Marke. "Die Tech-Werte machen heute den Unterschied", konstatierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Der Leitindex Dow Jones Industrial drehte nach anfänglichen Verlusten ins Plus, das am Ende 0,17 Prozent auf 36 117,38 Punkte betrug. Seine wochenlange Rally war zuletzt ins Stocken geraten, der Dow hatte in den vergangenen drei Sitzungen jeweils leicht nachgegeben. Der marktbreite S&P 500 stieg am Donnerstag um 0,80 Prozent auf 4585,59 Zähler.
Angetrieben wurden die Börsen dies- und jenseits des Atlantik in den vergangenen Wochen von der Aussicht auf bald wieder sinkende Leitzinsen. An den Märkten geht man davon aus, dass die Notenbanken in den USA und auch in der Eurozone mit ihren Zinserhöhungen durch sind und 2024 mit Zinssenkungen beginnen. Das sollte dann, so hoffen Investoren, der Wirtschaft Rückenwind geben, nachdem der Inflationsdruck zuletzt spürbar nachgelassen hat.
Die Google-Mutter Alphabet stellte ein neues KI-Modell namens Gemini vor und behauptete, es könne ChatGPT übertreffen. Die Fortschritte der Tochter Google im KI-Bereich seien ermutigend, urteilte etwa JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth. Alphabet-Aktien stiegen um mehr als 5 Prozent. AMD gewannen sogar fast 10 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller neue KI-Chips vorgestellt hat. Im Zuge der Veranstaltung zum Thema KI habe AMD außerdem die Prognose für das gesamte Marktvolumen im Jahr 2027 deutlich angehoben, konstatierte UBS-Analyst Timothy Arcuri, der die Aktie auch 2024 als eine "Top Idee" ansieht. Aktien des KI-Titels Nvidia legten um 2,4 Prozent zu. Die Anteile von Nikola brachen um fast ein Viertel ein. Der angeschlagene Hersteller von E-Nutzfahrzeugen will mithilfe neuer Aktien und der Ausgabe von Wandelanleihen mehr Geld heranschaffen. Damit droht aber eine Verwässerung der Ergebnisse je Aktie, was an der Börse abgestraft wird. Eine gestrichene Kaufempfehlung der Bank of America für die Papiere von Take-Two Interactive brockte dem Computerspiele-Entwickler ein Minus von 2 Prozent ein.
Asien - Freundlich - Tokio von Yen ausgebremst sehr schwach
Abgesehen vom Tokioter Aktienmarkt geht es am Freitag an den Börsen in Ostasien und in Australien nach oben. Sie schließen sich damit der freundlichen Vorgabe der Wall Street vom Vortag an. Dort war es nach drei Tagen mit Verlusten zu einer Gegenbewegung gekommen, angeführt von Technologieaktien. In dem Sektor hatten neue Entwicklungen und Nachrichten zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) für Fantasie gesorgt.
Die chinesischen Börsen gewinnen bis 0,4 Prozent, in Seoul geht es kräftiger nach oben um 1,0 Prozent. In Sydney ist der Handel bereits beendet - dort war die Tendenz gut behauptet. Ausreißer nach unten ist die Börse in Tokio. Nach dem kräftigen Minus am Vortag geht es dort erneut um 1,9 Prozent abwärts auf 32.248 Punkte für den Nikkei-225-Index. Auf die Stimmung drückt weiter der massive Anstieg des Yen. Durch ihn verteuern sich zum einen die Exporte japanischer Unternehmen, zum anderen schmelzen die aus dem Ausland nach Japan repatriierten Gewinne der Unternehmen.
Auslöser des Yen-Anstiegs waren Aussagen des Notenbankchefs und seines Stellvertreters. beide schürten die Spekulation, dass die japanische Notenbank die Marktteilnehmer darauf vorbereitet, ihren ultraexpansiven geldpolitischen Kurs zu straffen. Der Dollar geht aktuell mit 143,65 Yen um. Zur gleichen Vortageszeit waren es noch 146,80 Yen gewesen. Neben dem Yen trübt auch die Revision des japanischen BIP die Stimmung. Demnach schrumpfte die japanische Wirtschaft von Juli bis September annualisiert um 2,9 Prozent und nicht nur um 2,1 Prozent, wie die vorläufigen Daten ergeben hatten.
Unter den Einzelwerten ziehen in Hongkong Air China um 1,9 und China Southern Airlines China Air um 0,6 Prozent an, in Schanghai Spring Airlines um 1,1 Prozent. Händler verweisen dazu auf eine gelockerte Visa-Politik zwischen China und Singapur als mutmaßlichen Treiber. In Sydney gingen Woodside Energy 0,7 Prozent niedriger aus dem Tag, Santos 6,1 Prozent höher, angetrieben von Fusionsspekulation. Die beiden Unternehmen sprechen nach eigenen Angaben über einen Zusammenschluss, aus dem ein neuer globaler Energieriese mit einem Wert von rund 52 Milliarden Dollar hervorgehen könnte.
Vor dem US-Arbeitsmarktbericht, der heute publiziert wird, sind die Anleger optimistisch. Der DAX dürfte zum Handelsstart etwas zulegen, denn auch die Wall Street hatte gestern Kursgewinne verbucht. Nach dem leichten Rückschlag von gestern dürfte der Aktienmarkt heute freundlich starten: Der Broker IG taxiert den DAX vor dem Handelsauftakt rund 0,2 Prozent höher auf 16.663 Punkte. Gestern war der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen vorerst zu einem Ende gekommen. Der deutsche Leitindex verlor 0,2 Prozent auf 16.629 Punkte. Zuletzt hatte der DAX am Mittwoch mit 16.727 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht.
Deutschland SPD
Die SPD beginnt in Berlin ihren Bundesparteitag, an dem auch Kanzler Olaf Scholz teilnehmen wird. Der muss sich warm anziehen: Sinkende Umfragewerte und ungelöste Probleme in der Ampel-Regierung sorgen für schlechte Stimmung unter den rund 600 Delegierten. Dabei dominiert der Streit über den finanzpolitischen Kurs der SPD-geführten Koalition. Die Parteiführung der SPD fordert in ihrem Leitantrag eine Reform der Schuldenbremse, die die Kreditaufnahme der Regierung begrenzt. Am Freitag reden zunächst die beiden Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil. Sie wollen sich ebenso wie Generalsekretär Kevin Kühnert zur Wiederwahl stellen. Gegenkandidaten hatten sich bis Donnerstag nicht gemeldet.
Deutschland
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat eine Verlängerung der Kontrollen an den deutschen Grenzen angekündigt. "Ich werde die vorübergehenden Kontrollen an unseren Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz über den 15. Dezember hinaus für mindestens zwei Monate verlängern", sagte Faeser der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorab. Das europäische Recht sehe dieses schrittweise Vorgehen vor.
EU
Am Freitag könnte es soweit sein: Die EU-Finanzminister sollen sich nach schwierigen Verhandlungen in den vergangenen Monaten auf ein Grundgerüst zur Reform der europäischen Schuldenregeln verständigen. Bundesfinanzminister Christian Lindner hält eine Einigung für möglich, nachdem es zuletzt Annäherungen zwischen Deutschland und Frankreich gegeben hat. "Wir haben den Willen, uns zu einigen", sagte er am Donnerstag. Auf dem Tisch liegen Vorschläge der spanischen EU-Ratspräsidentschaft, die Kompromisse auslotet, etwa zu den Ausgaben, die jedes Land tätigen kann, und Vorgaben zum Schuldenabbau. Künftig soll die EU auch Strafen verhängen können, wenn Regierungen ihren vereinbarten Ausgaben-Pfad nicht einhalten.
Nahost
Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben Israel keine harte Frist für ein Ende der Einsätze gegen die Hamas im Gazastreifen gesetzt. Wenn der Krieg jetzt zu Ende ginge, wäre die Hamas immer noch eine Bedrohung für Israel, sagt John Finer, Berater für nationale Sicherheit im Präsidialamt. Im Süden des Gazastreifens gebe es noch zahlreiche Ziele für israelische Angriffe, sagt er auf dem Aspen Security Forum
China/Taiwan
Taiwans Verteidigungsministerium hat am Freitag die Grenzübertretung eines chinesischen Wetterballons gemeldet. "Nach unseren ersten Erkenntnissen handelte es sich um einen Peilballon", sagte Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng vor Reportern im Parlament. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurde der Ballon 101 Seemeilen (187 Kilometer) südwestlich der nordtaiwanesischen Stadt Keelung entdeckt und bewegte sich etwa eine Stunde lang in Richtung Osten, bevor er verschwand
ADIDAS
CEO Björn Gulden sieht einem Medienbericht zufolge auf dem Weg zur Verbesserung der Gewinnmarge in den zweistelligen Prozentbereich Grenzen nach oben. Im aktuellen Geschäftsmodell sei eine operative Gewinnmarge von 10 Prozent machbar, sagte er dem Handelsblatt zufolge in einem Interview.
BASF
will nach zuletzt sinkenden Gewinnen seine Geschäfte starker auf Rendite trimmen und dazu Bereichen, die nicht so stark im Chemieverbund verankert sind, mehr Freiheiten geben. Nach dem Vorbild des Bereichs Coatings (Lacke und Beschichtungen) sollen auch der Bereich Battery Materials und das Segment Agricultural Solutions in eigenständige Gesellschaften ausgegliedert werden. Das Unternehmen will zudem 2030 mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes mit Produkten machen, die nach einem internen Klassifizierungssystem auf die höchsten beiden Nachhaltigkeitsklassen entfallen. In diesem Jahr dürften 42 Prozent aller durch das System definierten Produktumsätze von voraussichtlich 57 Milliarden Euro (entsprechend etwa 80 Prozent des unteren Endes vom Umsatzprognosekorridor) zu den beiden obersten Kategorien Pioneer (15 Milliarden Euro) und Contributor (9 Milliarden Euro) gehören.
BRENNTAG
Die Sparte Specialties hat einen exklusiven Distributionsvertrag mit Halox in Brasilien unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht ab sofort den Vertrieb einer Vielzahl von Lösungen für den Farben- und Lackmarkt vor. Sie ist Teil der Bemühungen von Brenntag Specialties, weltweit führend im innovativen Vertrieb von Spezialitäten und Inhaltsstoffen in den Märkten Life Sciences und Materials Sciences zu werden. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
UNIPER
Das Oberverwaltungsgericht Münster muss neu über den Bebauungsplan für das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen entscheiden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hob Urteile aus Münster von 2021 auf, mit denen der Bebauungsplan gekippt worden war. Das Oberverwaltungsgericht habe dabei Rechtsfehler gemacht.
STELLANTIS
will mit dem US-Unternehmen Ample eine Partnerschaft im Bereich der Batterielade-Technologie für Elektrofahrzeuge (EV) eingehen. Mit der innovativen Technologie von Ample könne eine vollständig geladene EV-Batterie in weniger als fünf Minuten in ein Elektrofahrzeug eingebaut werden, teilte Stellantis mit. Diese Technologie für einen modularen Batteriewechsel soll künftig in den Elektrofahrzeugen von Stellantis zum Einsatz kommen.
TEAMVIEWER
legt ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Gesamtvolumen von bis zu 150 Millionen Euro auf. Der Aktienrückkauf soll zeitnah beginnen und innerhalb des nächsten Jahres abgeschlossen werden. Das neue Rückkaufpogramm folgt auf das 150 Millionen Euro schwere Programm, das am 30. November beendet wurde.
08:00 DE: Verbraucherpreise November (endgültig) y/y
10:30 GB: Inflationserwartungen der Verbraucher
14:30 US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar November in Tsd
14:30 US: Arbeitslosenquote November
14:30 US: Arbeitslosenquote November
16:00 US: Konsumklima Uni Michigan Dezember (vorläufig)
21:30 US: Commitments of Traders (COT) Report
Bitte beachten Sie unsere Rechtlichen Hinweise für Marktberichte.
MiFID II/MiFIR
Seit dem 3. Januar 2018 muss zur Meldung von Geschäften ein Legal Entity Identifier (LEI) übermittelt werden. Hier zur Information der „LEI“ von Hauck & Aufhäuser: 529900OOZP78CYPYF471
Weitere Informationen finden Sie unter: www.gleif.org
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