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Der TACO-Trade

Monatsrückblick Mai 2025

11. Juni 2025

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Monatsrückblick Mai 2025

Die US-Zollpolitik bleibt auch im Mai 2025 der stärkste Einflussfaktor auf die Bewegungen am Aktienmarkt. Doch mittlerweile scheinen sich viele Marktteilnehmer an die Verhandlungs-taktik von Trump gewöhnt zu haben bzw. darauf zu setzen, dass auf Zoll-Drohungen – wie zuletzt mit 50-%-Zöllen in Richtung EU – schnell wieder die De-Eskalation folgt. In Börsenkreisen kursiert für diese Reaktion die Bezeichnung TACO-Trade (Trump Always Chickens Out – Trump wird immer zurückziehen). Wir sehen uns durch dieses Verhaltensmuster bestätigt, dass Trumps Vorgehen in der Zollpolitik transaktional, also auf Deals ausgerichtet ist. Dennoch werden die durchschnittlichen Zölle am Ende voraussichtlich auf einem insgesamt höheren Niveau liegen, was dem globalen Handel schadet.

Im Mai sind die Renditen der Staatsanleihen insbesondere in Japan, den USA und Groß-britannien gestiegen. So sprang die dreißigjährige japanische Anleiherendite Mitte Mai innerhalb von sieben Tage um 30 Basispunkte (Bp) nach oben. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen (Treasuries) stieg von 4,2% am 30. April auf 4,4% Ende Mai. Rendite der dreißigjährigen Treasuries kletterte zwischenzeitlich über die Marke von 5,0%, das höchste Niveau seit dem Herbst 2023. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen notierte am 31. Mai hingegen mit 2,5% lediglich 5 Bp höher als am 30. April.

Die Dynamik an den Rentenmärkten war in den vergangenen Wochen erneut beachtlich. Was sind die wichtigsten Faktoren? Es gibt jeweils nationale Einflussfaktoren: In Japan werden beispielsweise die Leitzinsen wohl weiter erhöht. In den USA wiederum werden sie voraussichtlich nicht so bald gesenkt wie zuvor von Marktakteuren erwartet. Zudem verliefen einige Auktionen langlaufender Anleihen nicht ganz reibungslos. Global zeigen die Investoren vor allem, dass sie eine starke Präferenz für kurzlaufende Anleihen hegen. Angesichts der Unsicherheiten über Inflation, Wachstum und die US-Handelspolitik verlangen sie eine höhere Prämie für Investments in langlaufende Anleihen – die sogenannte „Laufzeitenprämie“. Mit Blick auf die US-Handelspolitik gilt es zu berücksichtigen, dass sie mittelfristig die Nachfrage nach US-Anleihen massiv beeinflussen kann: Sollten die Amerikaner aufgrund von höheren Zöllen weniger Produkte im Ausland nachfragen, wird der Rest der Welt auch weniger in den USA anlegen, denn die Kapitalbilanz entwickelt sich in etwa spiegelbildlich zur Leistungsbilanz.

In unseren Portfolios steuern wir die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer der Anleihen, die sogenannte Duration, neutral relativ zu der jeweiligen Benchmark. Diese Positionierung reflektiert sowohl die Aufwärtsrisiken für Staatsanleiherenditen angesichts der expansiven Fiskalpolitik als auch die attraktiven Renditeniveaus in einem Umfeld mit konjunkturellen Risiken.

Die hohe politische Unsicherheit in den USA – v. a. in Form von Zollankündigungen – ließ den EUR/USD-Kurs im April und Mai teilweise deutlich steigen. Damit blieben die negativen Auswirkungen der Zollpolitik auf die USA im Fokus der Marktteilnehmer. Gleichzeitig nahmen Inflationssorgen moderat ab. Ende Mai notierte der Kurs bei 1,13 – nahezu unverändert zu Ende April.

Nach dem Rekord Mitte April von 3.500 USD/Feinunze hatte der Goldpreis im Zuge der Gegenbewegung bei risikoreichen Assetklassen zunächst leicht konsolidiert (bis auf 3.120 USD/Feinunze). Seit Mitte Mai läuft der Preis indes in Richtung 3.400er Marke.

Unterm Strich hat sich der Preis im Mai im Vergleich zu Ende April kaum verändert. Spürbaren Rückenwind erhält der Goldpreis seit Mitte Mai erneut aufgrund der hohen globalen Politik-Unsicherheit und dem damit einhergehenden, fallenden USD.

Die Aufwärtsbewegung der wichtigsten globalen Aktienmarktindizes hat sich im Mai fortgesetzt: Der US-amerikanische Index S&P 500 wies am 31. Mai ein Kursplus von 6,3% (in EUR: 6,1%) im Vergleich zu Ende April auf. Der STOXX Europe 600 stieg im selben Zeitraum um 5,7%. Der DAX gewann per Ende Mai 6,7% im Vergleich zum 30. April.

Mit Blick auf die Sektoren erlebten die Marktbeobachter im Mai eine spürbare Erholung des zuvor gebeutelten US-Technologiesektors im S&P 500. Unterstützung für die KI-Branche kam durch einige Abkommen im Rahmen der Reise Donald Trumps in den Nahen Osten: Der entsprechende Subindex des S&P 500 ist im vergangenen Monat um 11% gestiegen. In Europa ist die Performance von Banken und Industrie relativ stark gewesen. Dies untermauert die Zuversicht der Marktteilnehmer bezüglich der Konjunktur für die kommenden Quartale.

Die Analystenschätzungen für die Unternehmensgewinne wurden in den vergangenen Monaten aufgrund der Konjunktur-Unsicherheit deutlich nach unten revidiert. Mittlerweile sehen wir jedoch eine Stabilisierung und Potenzial für erneute Anhebungen, sobald sich erste Zoll-Deals klarer abzeichnen. Hinzu kommen die Steuererleichterungen, die von der US-Regierung über die Sommermonate beschlossen werden sollten. Wir schauen daher durch den Zoll-Nebel hindurch: Ende Mai haben wir die Aktienquote auf ein leichtes Übergewicht erhöht und dafür unsere geparkte Liquidität eingesetzt. Bei Anleihen bleiben wir leicht untergewichtet.

 

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