Monatsrückblick Juni 2025
Beim Vergleich der Aktienmarktkurse per Ende Juni 2025 mit den Schlussständen des ersten Quartals des Jahres mag sich manch ein Anleger verwundert die Augen reiben. Trotz des Zollhammers am „Liberation Day“ und des anschließenden Markteinbruchs Anfang April oder der geopolitischen Eskalation im Nahen Osten liegt der US-Aktienindex S&P 500 Ende Juni um gut 10 % höher per Ende des ersten Quartals. Und auch der DAX legte zu.
Unter der Oberfläche treten jedoch deutliche Veränderungen zutage. Das Vertrauen in den US-Dollar hat massive Kratzer bekommen. Dadurch füllt er seine bisher bekannte Funktion als sicherer Hafen in Krisenzeiten nicht mehr in gewohntem Maße aus. Stattdessen hat die Flucht in die Krisenwährung Gold weiter zugenommen, denn auch vermeintlich sichere Staatsanleihen sind nicht mehr uneingeschränkt gefragt.
In Deutschland notierte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen am 30. Juni mit 2,6 % rund 10 Bp höher als Ende Mai. Die US-Renditen kamen unter Druck, nachdem US-Treasuries durch die militärische Eskalation im Iran gefragt waren und sich Notenbank Chef Powell aufgeschlossener bezüglich Zinssenkungen gezeigt hatte als in den vorangegangenen Wochen. Gegenüber Ende Mai rangierte die Rendite zehnjähriger US-Treasuries am 30. Juni mit 4,2 % rund 20 Bp tiefer. Im Mai war die Rendite zwischenzeitlich noch Richtung 4,6 % geklettert.
In unseren Portfolios steuern wir die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer der Anleihen, die sogenannte Duration, neutral relativ zu der jeweiligen Benchmark. Diese Positionierung reflektiert weiterhin sowohl die Aufwärtsrisiken für Staatsanleiherenditen angesichts der expansiven Fiskalpolitik als auch die attraktiven Renditeniveaus in einem Umfeld mit konjunkturellen Risiken.
Die hohe politische Unsicherheit in den USA ließ den EUR/USD-Kurs im Frühjahr deutlich steigen: Der Dollar leidet unter negativen Auswirkungen der Zollpolitik auf die US-Wirtschaft und -Inflation und den Angriffen des Präsidenten Trump auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed sowie den Rechtsstaat im Allgemeinen. Die Zinsdifferenz zwischen US-amerikanischen und deutschen Anleihen, die in den vergangenen Jahren den Kurs gut erklären konnte, hätte eigentlich bis Mitte Juni für eine USD-Stärke gesprochen. Ende Juni testete das meistgehandelte Währungspaar sogar die Marke von 1,18. Hintergrund für diese jüngste USD-Schwäche waren Spekulationen über baldige Fed-Zinssenkungen und über die vorzeitige Ernennung eines neuen Fed-Chefs durch die US-Administration.
Nach dem Rekord Mitte April von 3.500 USD/Feinunze hatte der Goldpreis im Mai leicht konsolidiert (bis auf 3.120 USD/Feinunze). Den Juni beendete Gold indes mit 3.303 USD/Feinunze nur unweit der 3.400er Marke (ein Plus von 0,4 % im Monatsvergleich). Seit Jahresbeginn glänzt ein Plus von 25,9 % auf dem Gold-Tacho.
Die globalen Aktienmarktindizes lieferten im Juni eine national divergierende Performance: Der US-amerikanische Index S&P 500 wies am 30. Juni ein Kursplus von 5,0 % (in EUR: 1,3 %) im Vergleich zu Ende Mai auf. Der STOXX Europe 600 fiel im selben Zeitraum indes um 1,3 % zurück. Der DAX präsentierte per Ende Juni ein Minus von 0,4 % im Vergleich zum 30. Mai.
Für den Ausblick auf das dritte Quartal birgt die Zollpolitik der USA weiterhin Risiken: Insbesondere ist offen, ob sich die US-Administration und die EU auf einen Weg zu einem Niedrig-Zoll-Umfeld einigen werden oder ob zunächst eine weitere Eskalation mit EU-Gegenzöllen erfolgen wird. Somit dürfte die Politik eine Quelle für Volatilität bleiben. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich die Aktienmärkte in den kommenden Wochen auf die besseren Wachstumsaussichten im Jahr 2026 konzentrieren werden. Insofern haben wir Ende Juni unser Übergewicht in den Aktienpositionen bestätigt.
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