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Rentenmarktbericht

Aktuelle Übersicht und Einschätzung über Zinsentwicklungen, zinsrelevante Konjunkturdaten, Neuemissionen und Unternehmensmeldungen

02. Juli 2025

Lesezeit: setTime Minuten

Mittwoch, 03. Juli 2025, 10:00 Uhr

Einen erfolgreichen Tag wünscht Ihnen
Ihr Fixed Income Sales Trading Team.

Rentenmärkte: 

  • knapp behauptet
  • Italien weiter Outperformer
  • Trump will Zollfrist nicht verlängern
  • Big Beautiful Bill: es kommt auf das Repräsentantenhaus an

Kennzahlen

Schatz-Future: 107,25
Bobl-Future:

117,69

Bund-Future: 130,30
iTRAXX Europe 5 Jahre: 54,87
Europe Crossover 5 Jahre:

285,24

Euro Swapsätze

Zwei Jahre:

1,89%

Fünf Jahre: 2,25%
Sieben Jahre: 2,40%
Zehn Jahre: 2,58%

Renditen amerikanischer Staatsanleihen

Zwei Jahre: 3,77%   
Fünf Jahre:

3,84%

Sieben Jahre: 4,02%
Zehn Jahre:

4.25%

Konjunktur

Eurozone
Der Renditespread zwischen 10-jährigen Bunds und BTPS hat nun das geringste Niveau seit 2010 erreicht. Investoren stehen auf der Kaufseite nach Veröffentlichung positiver Konjunkturdaten, einem steigenden Wirtschaftswachstum und rückläufiger Inflation. Im ersten Quartal 2025 wuchs das italinische BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,3%. Für 2025 rechnet die Europäische Kommission mit einem preisbereinigten Wachstum von 0,7%. 

Die Verbraucherpreise der Eurozone legten im Juni auf 2% y/y nach 1,9% zu. Die Kernrate wurde mit 2,3% bestätigt. Die Inflation Dienstleistungen stieg um 0,1% auf 3,3% an (nach 4,1% im Juni 2024). 

USA 
Vor dem Auslaufen der Verhandlungsfrist für neue Strafzölle am 9. Juli macht Trump klar, er wird die Frist nicht verlängern und droht mit Zöllen, die er nach Belieben festsetzen wird.

Am Dienstag verschärfte Trump seine Kritik an Japan, weil das Land keine Reisimporte aus den USA zulasse. Zudem bezeichnete er den Auto-Handel als unausgewogen. Nippon sollte gezwungen werden, “30%, 35% oder was auch immer wir festlegen” an Zöllen zu zahlen, so Trump. Begründung: “Wir haben auch ein sehr großes Handelsdefizit mit Japan" (Bloomberg).

Investoren bleiben jedenfalls etwas vorsichtig im Vorfeld des 9.7. Renditen amerikanischer Treasuries handeln leicht nach oben. 10-jährige US Treasury-Renditen tendieren stabil um 4,20% bis 4,30% herum. EUR/USD tendiert  knapp unter 1,18. 

Das teuerste Gesetz in der US-Geschichte, the "Big Besautifull Bill" hat gestern nur die Hürde im Senat genommen, nachdem bei einem 50:50-Stand die entscheidende Stimme vom Vizepräsidenten JD Vance kam. Die Staatsverschuldung soll nun noch höher ausfallen als ursprünglich geplant, um zusätzliche 3,3 Billionen USD in den kommenden zehn Jahren. Jetzt muss das Gesetz noch die Zustimmung im Repräsentanenhaus erhalten. Hier haben die Republikaner ebenfalls die Mehrheit. Sie können sich allerdings nur drei Abweichler leisten. Bis zum 4. Juli, den amerikanischen Unabhängigkeitstag, wollte Trump das Gesetz durchgebracht haben. Ob dies gelingt, gilt nicht als sicher. Ob sich auch republikanische Abgeordnete, die das Gesetz für falsch halten, gegen Trump stellen, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Die Demokraten haben bisher ohnehin geschlossen gegen das Gesetz gestimmt, das insbesondere Einschnitte bei Sozialprogrammen, wie Medicaid (Gesundheitsprogramm für ältere und einkommenschwache Menschen) vorsieht. 

Wie bereits erwähnt, werden am morgigen Donnerstag, die US Non-Farm-Payrolls aufgrund des Feiertages am Freitag vorgezogen. Im Juni soll es 110.000 neue Stellen gegeben haben nach 139.000. Die Inflationskomponenten gilt es genau zu analysieren. 

Unternehmensmeldungen
Der traditionsreiche Obstkonservenkonzern Del Monte Foods hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt - nur wenige Monate nach einer kontroversen Umstrukturierung seiner Schulden. Die Gläubiger stellen Del Monte eine überbrückende Sanierungsfinanzierung in Höhe von 912,5 Millionen Dollar bereit. Darin enthalten sind 165 Millionen Dollar an frischem Kapital - zugesagt von bereits beteiligten Kreditgebern. Laut Unterlagen des zuständigen Insolvenzgerichts im US-Bundesstaat New Jersey beziffert Del Monte seine Vermögenswerte wie auch seine Verbindlichkeiten jeweils mit einer Spanne zwischen 1 und 10 Milliarden Dollar.

VW hat im 2. Quartal einen Umsatzrückgang in den USA von -29% gegen Vorjahr erzielt. 

Die VW-Tochter Audi hat in den USA einen weiteren Absatzeinbruch erlitten. Im zweiten Quartal lieferte das Unternehmen 39.241 Autos aus und damit 19 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Schon im zweiten Quartal 2024 hatte Audi einen Rückgang um 12 Prozent verbucht (Bloomberg). 
Teslas Fahrzeugverkäufe sanken im vergangenen Monat um -10,04% auf 3,6 Tausend Fahrzeuge. Die Neuzulassungen in Frankreich gingen im Juni im Vergleich zum Vorjahr um -6,7% auf 169,5 Tausend Fahrzeuge zurück (Reuters).

Ford Motor meldete am Dienstag einen Anstieg der US-Verkäufe im zweiten Quartal um +14,2%, getrieben durch die gestiegene Nachfrage nach den eigenen Pickup-Trucks. Der Gesamtabsatz des Detroiter Automobilherstellers stieg in den drei Monaten bis Juni auf knapp 612 Tausend Einheiten an (Reuters). 

Nach Angaben von Zalando hat die EU die Fusionskontrollfreigabe für das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Aktionäre von About You erteilt hat.

Neuemissionen

Heute emittiert die Deutsche Finanzagentur EUR 6 Mrd. in der 2,6% Bund 2035.

Die EU ist am Geldmarkt aktiv, Laufzeiten , 91, 189 bzw. 364 Tage.

Bank of Montreal steht heute Morgen mit einer 6,5NC5,5 Tranche, MS +125-130 BP in den Startlöchern, expected Ratings A2/A-/AA-.

Asian Development Bank (AAA/AAA) emittiert heute Morgen eine 3-jährige Anleihe, MS +9 BP. 

Der High Yield Bereich war gestern durch Carnival Plc vertreten. Der Bond zahlt einen Coupon von 4,125%, 15.7.2031 fällig, 191 BP gegen Bunds, Ba3/BB+.

RTE Reseau de Transport ging mit EUR 500 Mio an den Start, Green Bond, 2,625%, 8.7.2029, MS +58 BP. EUR 500 Mio fielen auf die 4%ige RTE Resesau, 8.7.2045, MS +133 BP, A neg. Rating. 

Fazit:

Anleihekurse tendieren im frühen Londoner Handel mit knapp behaupteter Tendenz. Vor den US Arbeitsmarktdaten bzw. dem US Feiertag und  der Abstimmung über den Big Beautiful Bill im Repräsentantenhaus halten sich Investoren eher zurück. 

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