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Rentenmarktbericht

Aktuelle Übersicht und Einschätzung über Zinsentwicklungen, zinsrelevante Konjunkturdaten, Neuemissionen und Unternehmensmeldungen

26. Juli 2024

Lesezeit: 5 Minuten

Freitag, 26. Juli, 2024, 08:00 Uhr

Einen erfolgreichen Tag wünscht Ihnen
Ihr Fixed Income Sales Trading Team.

Rentenmärkte: 

  • Knapp behauptet
  • Renditekurven versteilen
  • Starker YEN nach Auflösung von Carry Trades - Japans Inflation höher
  • Deutsche Ifo mit negativen Signalen

Kennzahlen

Schatz-Future: 105,88
Bobl-Future: 116,85
Bund-Future: 132,37
iTRAXX Europe 5 Jahre: 55,72
Europe Crossover 5 Jahre: 303,81

Euro Swapsätze

Zwei Jahre: 2,97%
Fünf Jahre: 2,70%
Sieben Jahre: 2,68%
Zehn Jahre: 2,71%

Renditen amerikanischer Staatsanleihen

Zwei Jahre: 4,43%      
Fünf Jahre: 4,14%
Sieben Jahre: 4,17%
Zehn Jahre: 4,25%

Konjunktur

Eurozone
Es ist viel passiert an den Rentenmärkten. Die Renditekurven haben sich deutlich versteilt und die Auflösung der Yen-Carry-Trades unterstützen diese Bewegung. Der Yen legte deutlich gegen nahezu alle Währungen zu.  EUR/NOK beispielsweise erreichte ein Nivau von 12,05. YEN/NOK kletterte auf 7,16 von 6,5277 am 3.7. Der USD bewegt sich heute Morgen um 154 Yen herum. 

Der deutsche Ifo Geschäftsklimandex gab im Juli auf 87 Punkte nach 88,6 zum dritten Mal in Folge nach bei einer Erwartung von 89. Die Komponente Erwartung zog deutlich nach unten. Die Signale verdeutlichen eine schwache deutsche Wirtschaft im Verarbeitenden Gewerbe und Dienstleistungen. Der Economic Surpirse Index der Eurozone ist mit -46 Punkten auf den niedigsten Stand seit Dezember 2023 gefallen. 

Deutsche Bundesanleihen haben in den letzten beiden Handelstagen die Bonds der Peripherie, insbesondere französische OATs, outperformt. Negative Nachrichten kamen wieder aus Frankreich. Das französische Linksbündnis bekräftigte, die von Macron auf den Weg gebrachte Rentenreform zurückzudrehen. Teile der RN unterstützen diese Pläne. Wir halten dieses Vorhaben für wenig wahrscheinlich, denn somit würde sich Frankreich immer weiter von dem 3%-Defizit-Ziel der EU entfernen. Dies würde Ratingagenturen zu weiteren Herabstufungen veranlassen und die wichtigen japanischen Investoren blieben dem franzöischen Anleihemarkt fern. Daher könnten niedrigere Kurse und höhere Renditen für Käufe genutzt werden. Hervorzuheben ist allerdings auch, dass zuletzt der Risk-Off-Modus unter Investoren im Vordergrund stand.

USA 
Das US BIP 2. Quartal annualisiert ging um 2,8% q/q nach oben nach 1,4%, Erwartung 2,0%. Der PCE Preisindex Kernrate zog auf 2,9% nach 3,7% an, Erwartungen lagen bei 2,7%. Der private Konsum sprang um 2,3% nach 1,5% an, Erwartung 2,0%. Auftragseingänge langlebiger Güter fielen im Juni um -6,6% gegen Vormonat nach 0,1% (Erwartung 0,3% m/m) zurück. Ohne Transport gab es einen kleinen Anstieg von 0,5% m/m. Die zuvor bereits fest gestarteten US Treasuries reagierten auf die Datenveröffentlichung kaum. Die Zinskurve hat sich -wie bereits erwähnt- versteilt. Heute stehen wieder Inflationsdaten auf dem Plan, der PCE Price Index, Core PCE Price Index.

2-jährige US Treasury-Renditen sind seit dem 28.5. von knapp 5% auf aktuell 4,43% gefallen und somit ist ein wichtiger technischer Bereich erreicht. 

Japan
Die japanische Inflation beschleunigte sich im Juli erneut. Die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel stiegen im Juli um +2,2% gegenüber +2,1% im Juni und die Strompreise erhöhten sich im Jahresvergleich um +19,7%. Somit bleibt eine mögliche Zinserhöhung im Rahmen des nächsten Treffens des japanischen Zentralbankvorstands nächste Woche in Erwartung (Bloomberg).

Unternehmensmeldungen

Bei der BASF ist der Konzernumsatz angesichts rückläufiger Preise in allen Segmenten im abgelaufenen Quartal um 7% gesunken, der Nettogewinn sackte um 14% ab. Der Jahresausblick indessen wurde bestätigt.

Bei Mercedes-Benz fiel der Umsatz um 4% und das Konzernergebnis um 16%.

Die DekaBank wird die übrigen Anteile des Sparkassenlagers an der Deutschen Wertpapier Service Bank (DWP) doch nicht übernehmen. Es konnte keine Einigung erzielt werden.

Der Luxushandtaschen-Hersteller Hermes hat seinen Quartalsumsatz um 13% gesteigert, blieb beim Gewinn jedoch leicht unter den Erwartungen.

Nestlé hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt, da die Verbraucher die Preiserhöhungen für Markennahrung, Wasser und Tierpflegeprodukte nicht länger hinnehmen. Letztere hatten das Umsatzwachstum während der Inflationswelle nach der Pandemie vorangetrieben.

Die Aktien von Eli Lilly gaben  4,5% nach und sind damit auf Sicht von acht Handelstagen 14% gefallen, so stark wie auf diese Sicht seit 2020 nicht. Für Verkaufsdruck sorgt die Aussicht auf neue Konkurrenz bei Abnehm-Medikamenten, die Forschungs-Updates von Viking Therapeutics und Roche signalisierten.

Einen Einbruch um über 40% gab es nachbörslich beim Blutzucker-Tracking-Spezialisten Dexcom, der seinen Umsatzausblick gestutzt hat (Quelle Bloomberg).

Google DeepMind, die KI-Forschungsabteilung von Alphabet, hat Fortschritte bei der Lösung komplexer Mathematikprobleme gemacht. Am Donnerstag stellte Google AlphaProof vor, das sich auf mathematische Beweisführung spezialisiert, und AlphaGeometry 2, eine aktualisierte Version eines Geometriemodells. Diese Programme lösten vier der sechs Aufgaben der Internationalen Mathematik-Olympiade und zeigen damit erhebliche Fortschritte in den Fähigkeiten der KI (Bloomberg).

Tesla-CEO Elon Musk kündigte am Donnerstag an, dass er und der Vorstand über eine Investition von USD 5 Mrd. in sein KI-Startup xAI diskutieren werden, was Bedenken hinsichtlich eines Interessenkonflikts weckt. Musk, der xAI letztes Jahr gründete, führte kürzlich eine Umfrage auf der Plattform X durch, bei der über zwei Drittel der fast 1 Mio. Teilnehmer für die Investition stimmten. Die Umfrage fand kurz nach Teslas Bekanntgabe enttäuschender Ergebnisse für das zweite Quartal statt (Reuters).

Neuemissionen

Japanische 2-jährige Government Bonds wurden gestern mit einer Deckungsquote von 4,187 versteigert, ein hervorragendes Ergebnis.

Die 7-jährige US Treasury-Auktion, Volumen USD 44 Mrd, verlief mit einer Deckungsquote von 4,16 gut nach 4,27.
 

Fazit:

In Erwartung einer Leitzinserhöhung in Japan, einer steigenden japanischen Währung, herrscht weiterhin eher ein Risk-Off-Modus unter Investoren. Kurze Anleihen sind in EUR und USD gefragt. 

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