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Rentenmarktbericht

Aktuelle Übersicht und Einschätzung über Zinsentwicklungen, zinsrelevante Konjunkturdaten, Neuemissionen und Unternehmensmeldungen

13. Februar 2025

Lesezeit: setTime Minuten

Donnerstag, 13. Januar, 2025, 10:00 Uhr

Einen erfolgreichen Tag wünscht Ihnen
Ihr Fixed Income Sales Trading Team.

Rentenmärkte: 

  • gut behauptet
  • Italiens Industrieproduktion lässt kräftig Federn
  • US Inflationsdaten höher - Renditekurven steiler

Kennzahlen

Schatz-Future: 106,76
Bobl-Future: 117,51
Bund-Future: 132,26
iTRAXX Europe 5 Jahre: 52,47
Europe Crossover 5 Jahre:

284,78

Euro Swapsätze

Zwei Jahre:

2,26%

Fünf Jahre: 2,31%
Sieben Jahre: 2,35%
Zehn Jahre: 2,41%

Renditen amerikanischer Staatsanleihen

Zwei Jahre: 4,34%   
Fünf Jahre: 4,46%
Sieben Jahre: 4,54%
Zehn Jahre:

4,61%

Konjunktur

Eurozone 
Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank können die strukturellen Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft der Region steht, nicht lösen. Dies unterstrich Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel am Dienstagabend in einer Rede beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Niedrigere Zinsen könnten die wirtschaftliche Schwäche abmildern, so Schnabel. Doch sie könne die strukturelle Krise aus hohen Energiepreisen, einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und einem Mangel an Arbeitskräften nicht lösen. Indessen habe die Unsicherheit in Sachen Handel “dramatisch” zugenommen. Eine Lockerung der Geldpolitik könne da nur begrenzt helfen (Bloomberg). 

Die EU-Bond-Aufstockungen im langen Laufzeitenbereich verliefen bei fairem Pricing erfolgreich. Die Nachfrage war hoch. Dass die Spreads entsprechend attraktiv gestaltet wurden, machte vor der Münchner Sicherheitskonferent am 14- bis 16. Februar  (Friedensplan Ukraine) Sinn. Denn wie hoch Finanzhilfen seitens der EU das Fundingvolumen des Emittenten EU belasten, steht noch nicht fest. Bisher plant die EU etwas mehr als EUR 150 Mrd. an Emissionen für 2025 ein.

Sollten die von Trump angekündigten Zölle auf Stahl und Aluminium am 12. März Inkrafttreten, wird die EU mit Gegenmaßnahmen reagieren. 

USA 
Laut US-Notenbankchef Jerome Powell muss sich die Zentralbank mit der Anpassung der Zinsen nicht beeilen. “Da unser geldpolitischer Kurs nun deutlich weniger restriktiv ist als zuvor und die Wirtschaft weiterhin stark ist, müssen wir es nicht eilig haben, unseren geldpolitischen Kurs anzupassen“, sagte Powell laut Redetext für seine Ausführungen am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats. “Wir wissen, dass ein zu schnelles oder zu starkes Lockern der Geldpolitik die Fortschritte bei der Inflation behindern könnte“, sagte er. “Gleichzeitig könnte eine zu langsame oder zu geringe Reduzierung der geldpolitischen Zügel die Wirtschaftstätigkeit und die Beschäftigung übermäßig schwächen (Bloomberg): Es ist davon auszugehen, dass die US FED wohl auf den kommenden beiden FOMC-Sitzungen das Tagesgeldziel unverändert belassen wird. 

Heute stehen US Verbraucherpreise für Januar an. Von 2,9% y/y gehen Prognosen aus nach 2,9% y/y. Die Kernraate wird mit 3,1% y/y nach 3,2% y/y erwartet. Die realen durchschnittlichen Stundenlöhne sollten im Rahmen der US Arbeitsmarktdaten vom 7. Februar eher höher ausfallen. 

Unternehmensmeldungen
Gilead übertraf mit den Quartalsergebnissen die Markterwartungen, da die Umsätze mit HIV-Medikamenten um +16% stiegen und die akquisitionsbedingten Kosten sanken. Der bereinigte Gewinn wuchs auf USD 1,90 pro Aktie an, während der Umsatz um +6% auf USD 7,57 Mrd anstieg. Für 2025 plane Gilead einen bereinigten Gewinn zwischen USD 7,70 und USD 8,10 pro Aktie und erwarte die mögliche Zulassung von Lenacapavir, ein Medikament zur HIV-Prävention, im Sommer. Die Verkäufe des COVID-19-Mittels Veklury halbierte sich, während der Umsatz mit Krebs- und Lebermedikamenten jeweils anstieg (CNBC).

Bei der Privatisierung der staatlichen Fluggesellschaft TAP erwägt die portugiesische Regierung Kreisen zufolge den Verkauf eines Anteils von mindestens 49%. Der Privatisierungsprozess soll demnach wohl im März beginnen und könnte Ende dieses Jahres oder 2026 abgeschlossen sein.  Rund ein Dutzend Unternehmen seien an TAP interessiert.

Kering meldete einen Umsatzrückgang von -12% auf EUR 4,4 Mrd im vierten Quartal und lag damit +4% über den Markterwartungen. Die Erlöse von Gucci sanken im Vergleich zum Vorjahr um -24%, doch Kering äußerte sich optimistisch zur Entwicklung neuer Lederwarenlinien. Die Marke Yves Saint Laurent verzeichnete einen Umsatzrückgang von -8%, während Bottega Veneta und die Brillensparte zulegten. In allen Regionen außer Japan verbesserten sich die Nachfragetrends (FT).

Siemens Energy AG geht davon aus, dass der steigende Strombedarf und die Umstellung auf erneuerbare Energien dieses Jahr das Wachstum ankurbeln werden, nachdem im letzten Quartal ein Rekordauftragsbestand verzeichnet wurde. Der Gewinn vor Sonderposten verdoppelte sich in den drei Monaten bis Dezember auf 481 Millionen Euro (498 Millionen Dollar), während der Umsatz um rund 18 Prozent stieg, teilte Siemens Energy am Mittwoch mit. Bis zum Ende des Quartals war der Auftragsbestand des Herstellers auf 131 Milliarden Euro angewachsen.

UniCredit erzielte im vierten Quartal einen Gewinn in Höhe von EUR 1,97 Mrd und schlug damit die Erwartungen von EUR 1,80 Mrd. Die italienische Bank steigerte die prognostizierte Auszahlung der Dividende von 40% im Jahr 2024 auf 50% im Jahr 2025. UniCredit erwarte für 2025 einen Umsatz von mehr als EUR 23 Mrd, wobei die erzielten Umsätze in 2024 bei eUR 24,8 Mrd lagen. CEO Andrea Orcel sehe für 2025 einen stabilen Gewinn trotz rückläufiger Umsätze. Außerdem werde Orcel erst in den nächsten drei bis fünf Quartalen über ein Angebot für die Commerzbank entscheiden (CNBC).

Neuemissionen

Neuemissionen 
Heute stehen Deutschland und Frankreich mit langen Laufzeiten parat. Die Deutsche Finanzagentur stockt die Fälligkeiten 08/2050 bzw. 08/2054 auf, EUR 2,5 Mrd. Frankfreich emittiert eine neue Staatsanleihe mit Endfälligkeit 05/56 per Syndikat, (+7 BP über 3,25%  OAT 25.5.2055).

Die deutsche 5-jährige Bobl-Auktion verlief mit einer Deckungsquote von 2 nach 2,5 schwächer (Rendite 2,15% nach 2,42%).

Italien präsentierte sich per Syndikat mit 15 jahren Laufzeit, BTPS +9 BP, EUR 83 Mrd. lagen in den Büchern, Emissionsvolumen EUR 13 Mrd.

Beide EU-Bond-Aufstockungen Tap 2,5% 12/31 bzw. Tap Green 3,25% 02/50 waren stark nachgefragt (MS +37 BP bzw. MS +108 BP)  mit EUR 75 Mrd. bzw. EUR 80 Mrd. Gesamt-Emissionsvolumen EUR 11 Mrd.

Banco Santander Totta S.A. emittiert einen Pfandbrief, AAA/AAA, 5 Jahre, MS +45 BP area.

Unicredit Bank GmbH meldet sich mit eine Hypothekenpfandbrief, 5 Jahre, MS +40 BP area, zu Wort, AAA/AAA. 

Sparekassen Sor Boligkreditt emittierte EUR 500 Mio, 6 Jahre, Green Bond, Pfandbrief, MS +40 BP.

TSB Bank plc nahm EUR 600 Mio auf, 5 Jahre, Pfandbrief, MS +44 BP, EUR 1,8 Mrd. nachgefragt. 

Dexia emittierte eine lang 3-jährige Benchmark, MS +34 BP, Aa3/AA-/AA-.

BNP Paribas begab EUR 1,5 Mrd, 12CN7 Tier 2 MS +165 BP, MS +190 BP, 3,945%, Baa2/BBB+/A-. 

Barry Callebaut emittiert zwei Tranchen, 3 Jahre, MS +190 BP bzw. 6,5 Jahre, MS +235 BP, Baa3/BBB.

Das US Schatzamt nimmt heute USD 42 Mrd, Laufzeit 10 Jahre, auf. Die 3-jährige Auktion verlief mit einer Deckungsquote von 2,79 nach 2,62 gut (Rendite 4,3% nach 4,332%).

Fazit:

Staatsanleihe-Auktionen mit längeren Laufzeiten belasten Anleihenkurse aktuell und führen zu einer Versteilung der Renditekurven. Die Renditedifferenz zwischen 2- und 10-jährigen deutschen Bunds liegt wieder abei 35 BP. Druck sollte nach Auktionen wieder abnehmen. Banken-Anleihen werden wieder stärker gesucht.  US FED hat keine Eile bei Zinssenkungen.

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