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Musik für Mecklenburg- Vorpommern

Stiftungsmagazin "Substanz & Werte"

31. Januar 2023

Lesezeit: 5 Minuten

Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung fördert eines der größten Klassikfestivals in Deutschland und bringt so den Nordosten zum Klingen. Dabei verstehen sich die Festspiele Meckenburg-Vorpommern auch als Landpartie. Denn nicht nur historische Hansestädte und Urlaubsorte, sondern auch abgeschiedene Dörfer laden zum Musikgenuss ein – zum Beispiel in eine Konzertscheune mit landwirtschaftlich geprägtem Ambiente (oben)

Text: Felix Keyser

Es ist das sprichwörtliche Land der tausend Seen: Zwischen Ostsee und Müritz und von der polnischen Grenze bis an den Schaalsee erstreckt sich Mecklenburg-Vorpommern, einer der vielleicht schönsten Landstriche Deutschlands. Wegen seiner unberührten Natur und seiner jahrhundertealten, bewegten Geschichte kommen jedes Jahr Tausende Besucher von nah und fern in den Nordosten und machen das Bundesland zum Spitzenreiter unter den beliebtesten Urlaubszielen. Doch neben weißen Sandstränden und mondäner Bäderarchitektur, schier endlosen Alleen und altehrwürdigen Backsteinbauten findet sich hier auch eines der größten Klassikfestivals in ganz Deutschland: Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern haben sich seit ihrer Gründung im Wendejahr 1990 zum drittgrößten Festival dieser Art entwickelt.

Als gemeinnützige Organisation und privat finanziertes Festival sind die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern von jeher auf die Unterstützung von Freunden, Förderern und Sponsoren angewiesen.

Im Jahr 2010 – pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum – wurde zusätzlich zu den bereits bestehenden Institutionen gGmbH, Förderverein und Sponsorengesellschaft die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung gegründet, um eine weitere Form der finanziellen Absicherung zu schaffen. Neben der Möglichkeit zu spenden, bietet die Stiftung allen Festspiel- wie Musik- und Kulturbegeisterten auch die Option einer Zustiftung an. Als „Geschenk“ zum 20-jährigen Jubiläum rief das Land Mecklenburg-Vorpommern einen Matching Fund in Höhe von 1 Mio. Euro aus, den die Festspiele innerhalb der ersten anderthalb Jahre abrufen konnten.

Mehr als 200 Privatpersonen haben seit Gründung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung durch Zustif- tungen dazu beigetragen, an einer weiteren wichtigen Säule des Festivals zu bauen. Insbesondere in den zurückliegenden Jahren hat sich die Stiftung als verlässlicher Partner gezeigt: In Zeiten des pandemie- bedingten Stillstandes hat ihr finanzieller Rückhalt maßgeblich zum Erhalt des Festivals beigetragen.

Dabei teilt die Stiftung die Ideale des Festivals und unterstützt dessen musikalische wie gesellschaftliche Aspekte. Sie möchte den Zusammenhalt im Land stärken, Multiplikator und Begegnungsplattform sein sowie Menschen miteinander vernetzen, die sich der Kultur und ihrer weiteren Vermittlung auch in die nächsten Generationen in Mecklenburg-Vorpommern verbunden fühlen. Das Stifterkonzert im Festspielsommer und das traditionelle Stifterfest im Herbst bieten neben musikalischem Genuss auch Möglichkeiten zum Kennenlernen und Austausch.

Klingender Leuchtturm

Ein ganzes Land zum Klingen zu bringen, ist für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern seit ihrer Gründung Herzensangelegenheit und zugleich liebgewonnene Verpflichtung. Der dreimonatige Festspielsommer von Juni bis September lockt dabei in Gutshäuser und Landschaftsparks, in Kirchen oder sogar Fabrikhallen im ganzen Bundesland mit großen Sinfoniekonzerten und intimer Kammermusik oder ohrenöffnenden Crossover-Projekten. Der Festspielwinter in der Vorweihnachtszeit und mit eigenen Neujahrskonzerten sowie der zehntägige Festspielfrühling Rügen im März sind weitere Säulen des Festspieljahres, das Jahr für Jahr mit nahezu 200 Veranstaltungen gefüllt ist und rund 90.000 Besucher verzeichnen kann.

Die Ursprünglichkeit und Weite der Landschaft schlägt Besucher in ihren Bann. In keiner anderen Region Europas gibt es mehr Schlösser

In den zurückliegenden drei Jahrzehnten sind international gefeierte Orchester wie die Wiener und Berliner Philharmoniker oder die Sächsische Staatskapelle Dresden ebenso dem Ruf nach Mecklenburg-Vorpommern gefolgt wie Klassikstars von Weltrang. Ob Lord Yehudi Menuhin, Anne-Sophie Mutter, Menahem Pressler, Hélène Grimaud, Gustavo Dudamel oder Hilary Hahn – sie alle sind Gäste auf den Bühnen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gewesen und haben die Reithalle in Redefin, die Festspielscheune in Ulrichshusen oder den Park von Schloss Bothmer in Klütz zu Konzertsälen der besonderen Art gemacht. Ihre Auftritte haben die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zu einem kulturellen Leuchtturm gemacht, der weit über die Landesgrenzen hinausstrahlt und immer wieder zu einem Besuch lockt.

Im Land verwurzelt

Wer nach Mecklenburg-Vorpommern kommt, den schlägt die Ursprünglichkeit und Weite dieser Landschaft in ihren Bann. Neben historischen Hansestädten und trubeligen Urlaubsorten laden abgeschiedene Dörfer mit so eindrücklichen Namen wie Grünz, Spantekow, Nakenstorf, Karow, Bellin, Fincken, Hasenwinkel, Kittendorf, Kotelow, Krugsdorf, Krümmel, Lebbin, Nossentin, Rehna oder Vaschvitz zu ganz persönlichen Entdeckungsreisen ein. In keiner anderen Region Europas gibt es mehr Schlösser, Guts- und Herrenhäuser, viele von ihnen wunderbar restauriert, manche noch als „sleeping beauties“. Für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind sie die wahren Ankerpunkte im Programm und inspirieren die Festivalmacher zu ganz besonderen Formaten: Bei „Stars im Dorf “ konnten sich in den vergangenen Jahren Dörfer um ein Konzert mit einem Weltstar bewerben; im Rahmen der „Landpartien“ wird vor dem Konzert eine örtliche Besonderheit besucht beziehungsweise präsentiert.

Die Entlegenheit wird dabei zum faszinierenden Anreiz, offenbaren sich doch gerade hier die schönsten Entdeckungen und für den Musikgenuss die konzentrierteste Atmosphäre. Zugleich zeigt sich hier die DNA des Festivals besonders deutlich: Aus der starken Verwurzelung und dem Rückhalt im eigenen Land leiten die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ihre Verpflichtung ab, auch die entlegensten Winkel Mecklenburg-Vorpommerns, die „unerhörten Orte“, zu entdecken, wenn es darum geht, das ganze Land in einen einzigartigen Klangraum zu verwandeln.

Felix Keyser ist Vorstandsvorsitzender der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung. Seiner anspruchsvollen Aufgabe widmet er sich ehrenamtlich.

Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung

Auf einen Blick:

Organisation Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung

 

Gegründet 2010
Sitz Schwerin
Stiftungsziel

Finanzielle Absicherung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern als privat finanziertes Festival im ganzen Bundesland

Vorstand

Felix Keyser (Vorstandsvorsitzender, ehrenamtlich),

Ursula  Haselböck (Geschäftsführerin)
Spendenkonto

Sparkasse Mecklenburg-Schwerin

IBAN DE22 1405 2000 1729 9323 00
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