Auf der Suche nach dem „richtigen“ Szenario
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Auf der Suche nach dem „richtigen“ Szenario

Monatsrückblick Juni 2022

01. Juli 2022

Lesezeit: 3 Minuten

Die erste Hälfte des Jahres 2022 war an den Kapitalmärkten eine herbe Enttäuschung. Aktien- und Rentenmärkte liegen tief im Performance-Minus. Die Portfoliowerte sind kräftig abgeschmolzen. Die erzielten Gewinne aus den Vorjahren wurden geschmälert. Viele Fragen, die die Märkte im zweiten Halbjahr beschäftigen werden, sind noch offen. Kann eine Rezession abgewendet werden? Gehen die Inflationsraten tatsächlich spürbar zurück oder wird das durch steigende Energie- und Lebensmittelpreise oder Löhne verhindert? Schwenkt China auf den Pfad wieder höherer wirtschaftlicher Dynamik ein? Und schließlich ist ungewiss, wie sich der Krieg und die Pandemie in den nächsten Monaten entwickeln werden.

Zeiten, die mit so vielen Unsicherheiten gespickt sind, erfordern erst recht ein Denken und Handeln in Szenarien. In unserem Basisszenario erwarten wir eine moderate Inflationsentspannung bei robust bleibender Konjunktur. Der Ausverkauf auf den Rentenmärkten kann gestoppt werden. Wellen fallender Renditen sind denkbar. Bei gleichzeitig steigenden Unternehmensgewinnen sehen wir in diesem Szenario damit durchaus Performance-Potential für Aktien – und das, ohne das Konterkarieren durch die Rentenmärkte.

Allerdings ist die Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Negativ-Szenario eher gestiegen. Es enthält mehr Zinsschritte seitens der Notenbanken als erwartet und sieht vor allem die Aktienmärkte in einer Gewinn-Rezession, da eine „sanfte“ konjunkturelle Landung misslingt. Im aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen Positiv-Szenario lösen sich Krieg und Angebotsengpässe auf, Inflationsraten und auch Zinsen fallen, die Konjunktur kann Fahrt aufnehmen. Es wäre ein „Goldlöckchen“-Szenario mit Kursgewinnen bei Aktien und Renten.

Unsere Aktiengewichtung haben wir jüngst wieder reduziert. Aus einer leichten Aktienübergewichtung ist eine Untergewichtung geworden. Diese Positionierung reflektiert die höhere Wahrscheinlichkeit für den Negativ-Fall. Nähme seine Eintrittswahrscheinlichkeit zu, sänke die Aktiengewichtung weiter. Das schafft zunächst wertstabile Liquidität, um später potentielle Neuengagements vorzunehmen. Entweder im zyklischeren Bereich – sollte die Markttendenz sich zum positiven Szenario wenden – oder um bestimmte Regionen stärker zu gewichten. Gerade die europäischen und asiatischen Märkte sind nach gängigen Bewertungskennziffern günstig bewertet. Damit hätten diese im Vergleich zum amerikanischen Markt ein für sich genommen höheres Steigerungspotential.

Solches Potential kann auch bei Anleihen gehoben werden. Zuletzt hatten wir in den Portfolien kurzlaufende Anleihen mit gestaffelten Endfälligkeiten bis 2026 erworben, dies zumeist mit bester Bonität, teils aber auch Unternehmensanleihen mit Investment Grade Rating, und zwar jeweils abhängig vom grundsätzlichen Portfoliozuschnitt. Die Kaufkurse lagen deutlich unter pari, bis hin zu etwas über 90 % des Nennwertes. Werden diese Bonds bis zur Endfälligkeit gehalten, kann eine ansehnliches Kurspotenzial realisiert werden. Das ist immerhin die positive Kehrseite des äußerst schmerzlichen Renditeanstieges. Sie sollte nicht ungenutzt bleiben.

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