Leitzinsen steigen, Renditen fallen
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Leitzinsen steigen, Renditen fallen

Monatsrückblick Juli 2022

01. August 2022

Lesezeit: 3 Minuten

Die Notenbanken haben der Inflation den Kampf angesagt. Selbst die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 21. Juli erstmals seit langem ihre Politikzinsen um 50 Basispunkte angehoben. Die amerikanische Notenbank (Fed) ist im Zinserhöhungsprozess schon deutlich weiter. Ende Juli hob sie ihre Funds Rate um weitere 75 Basispunkte auf das Zielband von 2,25% bis 2,5%.

Für die Rentenmärkte waren die jüngsten Zinserhöhungen – paradoxerweise - ein Segen. Die Renditen gingen zurück. Offensichtlich nehmen die Finanzmärkte es den Notenbanken ab, dass ihre Zinsmaßnahmen die Inflationsraten in den kommenden Monaten drücken können. Damit entweicht die in den Renditen enthaltene Inflationsprämie, und der Nominalzins sinkt.

Aber es war auch das Rezessionsrisiko, dass die Renditen nach unten drückte. In den Vereinigten Staaten ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2022 leicht geschrumpft. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung ist bisher jedoch nicht sehr tief und breit ausgeprägt, aber es war das zweite Quartal mit negativen Zuwachsraten in Folge. Die wirtschaftliche Abkühlung ist unter anderem Folge der hohen Inflation – denn der Konsument hält sich zurück -, zugleich aber eine Voraussetzung für eine weitere Entspannung an der Inflationsfront. In Europa ist die Situation nicht wirklich besser. Die Geschäftserwartungen und das Konsumentenvertrauen gehen aufgrund der „Gaskrise“ zurück. Eine scharfe Rezession erwarten wir jedoch weder in Amerika noch in Europa. Dafür sind die Bilanzen von privaten Haushalten und Unternehmen zu gesund, und die Arbeitsmärkte sind in guter Verfassung. Es sieht grundsätzlich eher nach einer Phase aus, in der die gesamtwirtschaftliche Leistung für eine vorübergehende Zeit stagniert.

Der Juli war an den Kapitalmärkten ein guter Start in das zweite Halbjahr. An den Rentenmärkten war die Wertentwicklung angesichts fallender Renditen und geringer gewordener Spreads sehr erfreulich. In unserem Musterportfolio betrug der Zuwachs absolut gesehen 3,5%. Erfreulich entwickelten sich unsere letzten Transaktionen im kurzen bis mittleren Laufzeitenbereich, aber auch die bereits seit geraumer Zeit bestehenden Positionen im längeren Segment. Die fallenden Renditen hatten auf den Aktienmärkten positive Nebeneffekte. Gängige Aktienmarktindizes legten alleine im Juli zwischen 5% (DAX) bis 11% (Nasdaq) zu. Unsere Aktienportfolio kam im Juli im Schnitt auf angenehme 10%.

Wir bleiben auf der Aktienseite leicht untergewichtet. Die bestehende Kassehaltung eröffnet die Möglichkeit, bei Abwärtsbewegungen die Aktienquote zu erhöhen. Die laufende Gewinnbericht-erstattung präsentiert sich bislang solide; der wirtschaftliche Datenkranz indessen ist bei weitem kein Freifahrtschein für die Aktienmärkte. Die Rentenmärkte scheinen sich gegenwärtig in einem Gleichgewicht zu befinden. Die übersteigerten Renditesteigerungen wurden korrigiert. Sorgen bereitet – wieder einmal – der italienische Anleihemarkt. Die Renditeaufschläge sind gestiegen. Das neue „Anti-Fragmentierungs-Tool“ der EZB sollte „unangemessene“ Spreadausweitungen begrenzen. Wir erwägen daher eine vorsichtige Erhöhung unseres Italien-Engagements. Schließlich erwarten wir nicht, dass der Dollar die Parität zum Euro-Kurs nachhaltig unterschreiten sollte. Denn der Zinserhöhungszyklus der Fed dürfte bei spätestens 3,5% abgeschlossen sein.

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