Wir schauen weiter nach vorn als je zuvor
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Wir schauen weiter nach vorn als je zuvor

09. November 2018

Lesezeit: 3 Minuten

Hauck & Aufhäuser stellt sich den digitalen Herausforderungen, ohne die individuelle und persönliche Betreuung aus den Augen zu verlieren. Wie die digitale Vermögensverwaltung dabei den Brückenschlag zwischen zwei Welten schafft und welche weiteren Vorhaben das Bankhaus künftig angeht, erläutert der Vorstandsvorsitzende Michael Bentlage.

Digital

„Digitalisierung steht weit oben auf unserer Agenda“, haben Sie mehrfach gesagt. Was bedeutet das konkret?

Als traditionelle Privatbank mit einer Historie von über 220 Jahren verstehen wir es, auf die Zeichen der Zeit zu reagieren. So stellen wir uns auch der Herausforderung der Digitalisierung und gestalten sie aktiv. Konkret haben wir in den vergangenen Monaten eine innovative digitale Banking-Plattform geschaffen. Sie beinhaltet einerseits ein neues Online Banking, das unseren Kunden moderne Funktionen und ein übersichtliches Reporting bietet, auch per Mobile App. Andererseits haben wir die digitale Vermögensverwaltung Zeedin auf den Markt gebracht, über die wir unser exklusives Investmentmanagement einer erweiterten Zielgruppe zugänglich machen.

Persönlich

Die Kunden sind heute bereit, moderne Finanztools zu nutzen, finden persönliche Betreuung aber trotzdem sehr wichtig. Wie bekommen Sie diesen Spagat hin?

Damit sprechen Sie genau die Besonderheit unseres digitalen Vermögensverwalters Zeedin an, denn er schafft eine Verbindung zwischen persönlicher Beratung und moderner Geldanlage-Technologie. Durch den hybriden Beratungsansatz sind unsere Kundenberater immer für die Anleger da – digital und persönlich zugleich. Sie stimmen Termine digital ab, chatten mit ihnen oder helfen ihnen per Co-Browsing, also mit einem Blick auf den Kunden-Desktop. Die Kommunikationstechnologien öffnen unsere Vermögensverwaltung einem breiteren Publikum, weil sie effizienter sind als Vor-Ort-Termine und genauso hilfreich. Übrigens bleibt auch uns als Bankhaus durch die Automatisierung mehr Zeit, die wir für die individuelle Betreuung unserer Kunden nutzen können.

International

Planen Sie in den kommenden Jahren auch den Ausbau von Geschäftsaktivitäten außerhalb Deutschlands?

Schon heute sind wir mit unserem Asset Servicing in Luxemburg einer der führenden deutschen Anbieter. Unser Investment Banking ist an zahlreichen internationalen Standorten aktiv, unter anderem in London, Zürich und Paris. Zudem werden wir durch den neuen digitalen Vermögensverwalter Zeedin auch im Private Banking Märkte außerhalb Deutschlands erschließen.

Wachstum

Sie haben angekündigt, dass die Bank anorganisch – also durch weitere Übernahmen – wachsen soll. Welche Art von Zukäufen haben Sie dabei im Blick?

Insbesondere im Asset Management und Investment Banking sehen wir großes Potenzial für attraktive Zukäufe oder Kooperationen. Anorganisches Wachstum ist für uns allerdings kein Muss. Unser Augenmerk liegt primär auf organischem Wachstum aus eigener Kraft.

Viel Tech

Fintechs sind derzeit ein Schlagwort der Branche: Wie beurteilen Sie den Trend?

Fintechs sind spannend. Etablierte Finanzdienstleister und junge Fintech-Unternehmen können stark voneinander profitieren. Deshalb vernetzen wir uns hier zunehmend und planen, uns an einem Innovation Hub zu beteiligen. Im Bereich Real Assets sind wir schon etablierter Partner für Crowdfunding- und Crowdinvesting-Plattformen. Zudem haben wir das Start-up-Programm „Protechting“ begleitet, das innovative Gründer im Bereich Versicherungs-, Finanz- und Medizintechnologie unterstützt.

Mehr Tech

In der Finanzwirtschaft ist – neben der Digitalisierung – viel von Blockchain die Rede. Welche Chancen räumen Sie dieser Technologie im Finanzsektor ein?

Das Potenzial der Blockchain-Technologie für die Finanzbranche ist immens. Sie kann Netzwerks- und Transaktionskosten verringern, Kapital freisetzen und Risiken erheblich reduzieren. Derzeit beobachten und analysieren wir viele interessante Projekte. Meiner Ansicht nach muss ein Haus unserer Größe in diesem Bereich nicht First Mover sein. Gleichwohl werden wir uns diesen Entwicklungen nicht verwehren. Es ist durchaus denkbar, dass wir die Blockchain-Technologie eines Tages nutzen.

 

Haben Sie eine Frage an Michael Bentlage? Schreiben Sie ihm persönlich unter ceo@hauck-aufhaeuser.com