„Festgelder versprechen wieder attraktive Zinssätze“
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„Festgelder versprechen wieder attraktive Zinssätze“

Festverzinsung in Euro und US-Dollar – die Vorzüge und die Spielregeln. Interview mit Marvin Kosmala

10. Februar 2023

Lesezeit: 5 Minuten

Die Zinssätze bei Tages- und Festgeldkonten sind zuletzt rasant gestiegen. Nicht wenige Anlegerinnen und Anleger beginnen damit zu überlegen, zumindest einen Teil ihres Geldes statt in Risikopapiere auf das gute alte Sparkonto zu legen und einfach die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Marvin Kosmala, Relationshipmanager bei Zeedin, im Gespräch dazu, ob eine solche Geldanlage wirklich sinnvoll ist, welche Vorteile sie für den einzelnen Anleger bietet – und welche Spielregeln zu beachten sind. Dabei geht er auch auf die Geldanlage nicht nur in Euro, sondern auch in Fremdwährungen wie dem US-Dollar ein.

Hallo Marvin, in jüngster Zeit haben zwei Begriffe den Weg in den Alltag zurückgefunden, die man lange nicht gehört hat: Zinsen und Festgeld. Wie sieht das denn bei Zeedin aus?

Das stimmt absolut! Zinsen – zumindest auf der Habenseite – und Festgeld gehörten lange Jahre nicht mehr zum alltäglichen Wortschatz. Dies hat sich nun jedoch schlagartig geändert, Tages- und Festgeldkonditionen versprechen wieder recht attraktive Zinssätze. Wir bei Zeedin bieten unseren Kunden ebenfalls wieder eine attraktive Verzinsung auf Festgelder an. Das beschränkt sich nicht nur auf Bestandskunden. Auch Neukunden, die parallel eine Zeedin-Vermögensverwaltung eröffnen, können dieses Angebot nutzen.

Wie gelten denn die Rahmenbedingungen für die Zinsen, die ihr gewährt? Gibt es dort auch eine Mindesteinlagesumme?

Eine Mindestanlagesumme gibt es für ein Tages- oder Festgeldkonto bei uns nicht. Wir fangen damit so gesehen ab 1 € an und bieten für erfahrene Anlegerinnen und Anleger auch Festgelder in Fremdwährungen, wie dem US-Dollar, an. Die Höchstsumme für diese Art der Geldanlage beläuft sich derzeit bei uns auf 250.000 Euro. In Sachen Verzinsung variiert das Angebot täglich, insofern gibt es hier keine festen Rahmenbedingungen. Wir können nur sagen: Wir haben uns auf dem Markt umgesehen, und unsere Konditionen können sich sehen lassen.

Wie kommt es, dass nach der langen Phase der Null- und Niedrigzinsen plötzlich wieder solch stattliche Zinssätze gezahlt werden?

Die globalen Notenbanken haben aufgrund der anhaltend hohen Inflation eine Kehrtwende in ihrer Zinspolitik eingeläutet. Die Europäische Zentralbank EZB hat ihren Leitzins beispielsweise im Dezember 2022 auf 3 % angehoben, nachdem dieser 10 Jahre lang bei 0% oder sogar bei -0,5 % lag. In Amerika hat die Notenbank FED ihren Leitzins zuletzt gar auf 4,5 % erhöht. Durch diese Erhöhungen können die Banken nun auch ihren Kundinnen und Kunden wieder ein Angebot auf der Einlagenseite anbieten.

Ist denn Festgeld aktuell die bessere Alternative zu Aktien und Anleihen?

Pauschal kann man diese Frage nicht mit Ja oder Nein beantworten. Grundsätzlich sollte je nach Anlegerprofil und Risikoklasse entschieden werden, was für welchen Kunden am besten geeignet ist. Aufgrund der weiterhin hohen Inflation von derzeit 7,9 % ist eine reine Anlage in Festgelder jedoch weiterhin ein Negativ-Geschäft. Daher ist eine Anlage am Kapitalmarkt, etwa in Form von Aktien, Fonds und ETFs, weiterhin der elementare Baustein einer langfristigen Geldanlage, die auf Bewahrung und sogar Vermehrung des eigenen Geldes abzielt. Das Festgeld spielt als sogenannte Teilallokation jedoch wieder eine wichtige Rolle und sollte nicht vergessen werden.

Wie sieht für dich die ideale Anlage in Festgeld aus?

Auch hier sollte je nach persönlichem Risikoprofil entschieden werden – grundsätzlich sehe ich das Thema Festgeld als sinnvolle Beimischung der gesamten Geldanlage und sollte meines Erachtens nach bei guten Konditionen nach bis zu 10 % Anteil des persönlichen Portfolios betragen. Und wer ein Risiko momentan komplett scheut, für den ist solch eine Anlage sicherlich sinnvoller, als das Geld nur zu parken und die volle Inflationsrate zu realisieren.

Du hast schon Festgelder in Fremdwährungen erwähnt …

Das Thema Festgeld wird auch außerhalb Deutschlands unterschiedlich behandelt, je nachdem in welchem Land es angelegt wird. Einige Länder haben strenge Vorschriften und Regulierungen für Banken, während andere weniger reguliert sind. Es ist wichtig, die lokalen Gesetze und Vorschriften zu kennen und sicherzustellen, dass das Geld sicher angelegt ist. Es empfiehlt sich auch, sich über den Ruf und die Stabilität der jeweiligen Bank zu informieren, bevor man das Geld anlegt.

Währungschancen – erklär uns bitte kurz, wie man diese nutzt.

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass es neben der Währungschance grundsätzlich auch ein Währungsrisiko gibt. Natürlich gibt es hierbei aber Fremdwährungen, die über eine gewisse Stabilität verfügen – wie beispielsweise dem US-Dollar. Währungschancen sind potenzielle Gewinne, die aus einer Veränderung des Wechselkurses zwischen zwei Währungen resultieren können. Dabei ist das Risiko natürlich nie auszuschließen, dass sich Fremdwährungen auch einmal gegenläufig entwickeln können.

Wie funktioniert das dann rein praktisch?

Wenn Kunden ein Festgeld in US-Dollar abschließen möchten, können sie zwischen zwei Varianten wählen: Sie können uns den gewünschten Anlagebetrag direkt in US-Dollar überweisen, sodass keine Gebühr für die Währungsumrechnung entstehen. Alternativ akzeptieren wir selbstverständlich auch eine Überweisung in Euro, welche wir jedoch mit einer geringen Gebühr von 0,8 % des Gesamtbetrages in Dollar umwandeln. Gerne rechnen wir mit den Interessierten gemeinsam die beste Alternative aus. Gewinnt der US-Dollar in der Zeit der Anlage gegenüber dem Euro an Wert, wie es im vergangenen Jahr der Fall war, erhalten die Anleger nach Auszahlung des Festgeldes auch einen entsprechend höheren Betrag in Euro zurück. Das bedeutet, dass sie zusätzlich zur Festverzinsung eine Möglichkeit haben, über eine steigende Währung Erträge zu generieren.

Welche Vorteile hat so ein Festgeldkonto in Kombination mit einem Depot bei einer Vermögensverwaltung?

Ein Festgeldkonto bedeutet Planungssicherheit – sowohl auf der Zinsseite als auch bei der Laufzeit. Wenn man also weiß, dass man einen bestimmten Betrag der Geldanlage beispielsweise in einem Jahr benötigt, wäre dies die perfekte Verwendung des Festgeldes. Wobei natürlich auch kürzere oder längere Laufzeiten möglich sind. Aber wie bereits gesagt, bedeutet die Anlage im Einlagengeschäft als Beimischung immer ein Risikopolster des Gesamtportfolios.

Worauf ist generell bei der Anlage eines Festgeldkontos zu achten – auf den Markt bezogen?

Ein Festgeld ist, wie der Name bereits verrät, eine feste Geldanlage mit klar definierter Laufzeit. Während dieser Laufzeit ist die Verfügbarkeit demnach nicht gegeben. Je nach Anbieter gibt es aber die Möglichkeit, von Beginn an verschiedene Laufzeiten auszuwählen. Die Anbieter unterscheiden sich natürlich in der Regel im Konditions-Angebot. Man sollte in jedem Fall darauf achten, dass die Geldanlage bei den jeweiligen Anbietern der Einlagensicherung unterliegt, damit im Fall der Fälle das Geld geschützt ist. Die gesetzliche Einlagensicherung gilt grundsätzlich bis zur Höhe von 100.000 Euro. Zusätzlich sind wir Mitglied im Einlagensicherungsfonds, wodurch Einlagen zusätzlich abgesichert sind. Zudem wird bei Abschluss eines Festgeldes der Zinssatz, den der Kunde erhält, festgelegt und während der Zeit nicht mehr geändert.

Die Zinsen sind zuletzt recht zügig gestiegen. Wäre es sinnvoll, auf noch bessere Zinssätze zu warten?

Auch wenn in den kommenden Notenbankerhöhungen eine weitere Zinserhöhung nicht ausgeschlossen ist, sehen wir bereits jetzt eine gute Möglichkeit, in Festgelder zu investieren. Falls man sich jedoch noch unsicher ist, kann man eine dementsprechend kurze Laufzeit von wenigen Monaten wählen. Wenn man sich seiner Sache dagegen sicher ist, kann die Festgeldanlage auch für 1 bis 3 Jahre erfolgen. Von daher spricht nichts gegen eine Anlage zur gegenwärtiger Zeit.

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