Martin Henning
Leiter Cross-Asset Execution
| DAX | 23.882,03 |
| E-STOXX 50 | 5.718,08 |
| DAX | 23.882,03 | (+0,79%) |
| MDAX | 29.597,02 | (+0,92%) |
| TechDAX | 3.582,34 | (+0,73%) |
| Euro Stoxx 50 | 5.718,08 | (+0,41%) |
| Dow Jones | 47.850,94 | (-0,07%) |
Nasdaq | 25.581,70 | (-0,10%) |
Nikkei | 50.491,87 | (-1,05%) |
EUR/USD | 1,17 | (+0,14%) |
| Gold in $ | 4.225,99 | (+0,44%) |
| Oil (Brent) in $ | 64,30 | (-0,19%) |
| Bitcoin (USD) | 92.279,65 | (+0,11%) |
| Posche Automobil Holding SE | 39,84 | (+6,13%) |
| DaimlerTruck Holding AG | 37,63 | (+6,06%) |
| Mercedes-Benz group AG | 60,42 | (+4,80%) |
| BASF SE | 42,77 | (-3,28%) |
| Bayer AG | 33,58 | (-1,97%) |
| Continental AG | 65,34 | (-1,74%) |
Anleger bleiben optimistisch
Der Optimismus über wohl weiter sinkende Zinsen in den USA hat am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt angetrieben. Hinzu kam eine starke Autobranche, die dem Dax Auftrieb gab. Der Leitindex stieg um 0,79 Prozent auf 23.882,03 Zähler und kommt der runden Marke von 24.000 Punkten zunehmend näher. Unter dieser konsolidiert das Börsenbarometer nun bereits seit drei Wochen. Im Blick standen zudem die am 22. Dezember in Kraft tretenden Index-Änderungen. So wird im Dax alles beim Alten bleiben, doch im MDax werden künftig die Börsenneulinge Aumovio und TKMS vertreten sein. Gerresheimer und Hellofresh steigen daher in den Nebenwerte-Index SDax ab. Dort werden zudem der Börsenneuling und Prothesenhersteller Ottobock sowie das Spielwarenunternehmen Tonies aufgenommen, und außerdem noch der Biokraftstoff-Hersteller Verbio und PSI Software . Verlassen müssen den SDax LPKF, Stratec, Thyssenkrupp Nucera, Formycon, Procredit und Amadeus Fire.
Der Wall Street ist nach den kräftigen Kursgewinnen des Vortages am Donnerstag etwas die Luft ausgegangen. Schwache Daten, vor allem vom Arbeitsmarkt, hatten zur Wochenmitte Zinssenkungsfantasien und damit auch die Börse befeuert. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am 10. Dezember wird am Zinsterminmarkt weiterhin mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent eingepreist und gilt damit am Markt als sicher. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe skizzierten ein positiveres Bild des Arbeitsmarktes. Denn die Zahl der Erstanträge hat spürbar abgenommen, während Volkswirte einen Anstieg vorhergesagt hatten. Allerdings wurde der Vorwochenwert nach oben revidiert. Entscheidender für Börsianer werden am Freitag die Daten zum Konsum sowie zum viel beachteten PCE-Preisindex sein, die erstmals seit September veröffentlicht werden. Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 47.851 Punkte. Der breite S&P-500 legte dagegen um 0,1 Prozent zu, der Nasdaq-Composite stieg um 0,2 Prozent. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.308 (Mittwoch: 1.980) Kursgewinner und 1.461 (787) -verlierer. Unverändert schlossen 52 (81) Titel. Für etwas Verunsicherung sorgte auch der KI-Boom und die Frage nach einer möglichen Blase. Am Vortag hatte sich Microsoft verhaltener zu Erlösen mit KI-Produkten geäußert, woraufhin der Kurs um 2,5 Prozent abgerutscht war.
Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Freitag im Handelsverlauf uneinheitlich, im australischen Sydney hat sich der S&P/ASX 200 mit einem Plus von 0,2 Prozent bereits aus der Woche verabschiedet. Nachdem sich an den US-Börsen am Vortag bei den Indizes nur sehr wenig tat und somit klarere Vorgaben fehlen, geht es in Tokio nach dem kräftigen Anstieg vom Vortag deutlicher nach unten. Hier dürften Gewinne mitgenommen werden. Der Nikkei-225-Index kommt um 1,2 Prozent zurück auf 50.431 Punkte. Deutlicher nach oben geht es dagegen in Seoul, der Kospi steigt um 1 Prozent. Dazu tragen weiter kräftig steigende Kurse im Autosektor bei. In Tokio werden die jüngsten Signale einer Zinserhöhung möglicherweise noch im Dezember als Belastungsfaktor genannt. Nach einer Anhebung des Leitzinsziels von 0,5 auf 0,75 Prozent auf der Sitzung am 18. und 19. Dezember dürfte die Bank of Japan ihren Leitzins alle sechs Monate weiter anheben, erwarten Volkswirte
Im Dax zeichnet sich am Freitag ein positiver Start ab und notiert vorbörslich rund 0,19 Prozent höher auf 23.927 Punkte. Damit würde es der Dax knapp über sein Vortageshoch schaffen und den Test einer Chartbarriere vorbereiten. Denn nicht weit entfernt liegen die 100- und 50-Tage-Durchschnittslinien als mittel- bis längerfristige Trendbarometer. Und schließlich wirft auch die Marke von 24.000 Punkten bereits ihre Schatten voraus. Hier liegt seit Mai - von kurzen Ausreißern abgesehen - etwa der Mittelpunkt der Dax-Schwankungen.
Deutschland / Bürokratie
Bund und Länder haben ein umfassendes Paket von mehr als 200 Maßnahmen beschlossen, mit denen der Umgang der Bürger und der Unternehmen mit dem Staat radikal vereinfacht werden soll. "Das ist ein wirklich großer Wurf, der uns hier gelungen ist", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz nach einem Treffen mit den 16 Ministerpräsidenten im Kanzleramt. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Alexander Schweitzer, sprach von "einem der größten Modernisierungspakete von Bund und Ländern der letzten zehn Jahre". Allerdings wurde die Frage, ob der Bund Länder und Kommunen künftig für Folgewirkungen seiner Gesetze entlasten soll, auf eine Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz im ersten Quartal 2026 verschoben.
Deutschland / Rente
Die Koalition aus Union und SPD will im Bundestag ein umfassendes Rentenpaket beschließen. Seit Wochen wird in der Unionsfraktion von Kanzler Friedrich Merz darum gerungen, eine Mehrheit in den eigenen Reihen sicherzustellen. Vor allem junge Abgeordnete haben wegen der Milliardenkosten zur Sicherung des Rentenniveaus auch in den Jahren nach 2031 mit einem Nein gedroht. Sie haben eine eigene Mehrheit des Regierungsbündnisses infrage gestellt. Nachdem die Fraktion der Linken eine Enthaltung angekündigt hat, gilt die Verabschiedung des Pakets nun als sicher. Merz legte am Donnerstagabend die Latte hoch: "Wir haben 630 Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Die Mehrheit ist 316. Wir haben 328", sagte er in Berlin. "Und ich würde mir ein Ergebnis wünschen zwischen 316 und 328."
Deutschland / Bahn
Unter der neuen Konzernchefin Evelyn Palla rechnet die Bahn nächstes Jahr mit besseren Geschäftszahlen. Wie Reuters aus dem Umfeld des Staatskonzerns erfuhr, dürfte der Umsatz zulegen und der Betriebsgewinn deutlich positiv ausfallen, bei einem unter dem Strich verringerten Konzernverlust. Ein Insider sagte Reuters, schon für das laufende Jahr gehe das Bahn-Management aktuell von einem ganz leicht positiven Ergebnis im operativen Geschäft (Ebit) aus. Der Umsatz dürfte leicht über 27 Milliarden Euro liegen, der Verlust nach Steuern sich auf rund 820 Millionen summieren. Palla will den Konzern Insidern zufolge schlanker aufstellen und dafür auch die Vorstände der Sparten verkleinern.
Deutschland / Wehrdienst
Der Bundestag soll das lange umstrittene neue Wehrdienstgesetz beschließen. Es sieht eine flächendeckende Musterung junger Männer in den nächsten Jahren vor. Zudem sollen zunächst auf freiwilliger Basis neue Rekruten zur deutlichen Aufstockung der Bundeswehr gewonnen werden. Sollten die Planzahlen auf diesem Wege dennoch verfehlt werden, kann eine Pflicht greifen.
Deutschland / Ukraine
Kanzler Friedrich Merz reist nach Brüssel zu einem Abendessen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Belgiens Ministerpräsident Bart De Wever. Dabei wird es um den belgischen Widerstand gegen die Nutzung des eingefrorenen russischen Staatsvermögens für einen Milliardenkredit an die Ukraine sowie den Stand der Ukraine-Verhandlungen gehen.
Indien / Russland
In Neu-Delhi führen der indische Regierungschef Narendra Modi und der russische Präsident Wladimir Putin Gespräche. Es ist Putins erster Indien-Besuch seit vier Jahren. Beide Seiten wollen den bilateralen Handel ausbauen und das Warenspektrum verbreitern. Im Gespräch sind mehr Lieferungen von russischem Öl sowie Geschäfte mit Raketen- und Kampfflugzeugsystemen. Die USA drängen Indien, sich von Moskau zu distanzieren.
Japan / Konsum
Die japanischen Privathaushalte haben im Oktober unerwartet weniger Geld ausgegeben und damit die Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung gedämpft. Die Ausgaben sanken um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Regierung mitteilte. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg von einem Prozent gerechnet. Auch im Vergleich zum Vormonat gingen die Ausgaben mit 3,5 Prozent überraschend stark zurück
USA / China
Der Handelsbeauftragte der USA, Jamieson Greer, hat sich für einen geringeren und ausgewogeneren Handel mit China ausgesprochen. Ein Rückgang des Warenhandels mit China um 25 Prozent gehe in die richtige Richtung, sagte Greer auf dem American Growth Summit in Washington. "Das Ziel im Umgang mit China ist, dass unser Handel ausgewogener sein muss. Er muss wahrscheinlich kleiner ausfallen, damit wir nicht so abhängig voneinander sind, und er sollte sich auf Bereiche unkritischer Güter konzentrieren", so Greer. Niemand wolle einen umfassenden Wirtschaftskonflikt mit China, erklärte er weiter.
Alzchem
Der bayerische Spezialchemiekonzern erweitert für 120 Millionen Euro die Produktion von Kreatin, einem Grundstoff unter anderem für Muskelaufbau-Präparate für Sportler. Eine neue Produktionsanlage für Kreatin und dessen Vorprodukte soll vom zweiten Halbjahr 2027 in Betrieb genommen werden. Daraus ergebe sich ein zusätzliches Umsatzpotenzial von mehr als 100 Millionen Euro im Jahr "mit entsprechend positiven Ergebnisbeiträgen". Alzchem sei der einzige Produzent außerhalb Asiens.
BASF
BASF-Chef Markus Kamieth sieht in China trotz eines hohen Angebots an chemischen Produkten weiter Wachstumschancen. "Der chinesische Chemiemarkt wächst auch in diesem Jahr wieder sehr stark. BASF hat dort beim Volumen im dritten Quartal um zwölf Prozent zugelegt", sagte Kamieth dem "Handelsblatt". Die Nachfrage sei sehr hoch. Größere Verkäufe von Unternehmensteilen stünden bei BASF derzeit nicht auf der Agenda. "Im größeren Maßstab steht das nicht an. Aber Sie sehen auch, dass wir immer wieder kleinere Bereiche sowohl abgeben als auch zukaufen", sagte Kamieth. "Wir sind offen für kleinere, mittlere Akquisitionen."
Schott Pharma
Der Pharmazulieferer wird das kommende Jahr nach eigener Einschätzung schlechter abschließen als bisher am Markt erwartet. Für 2026 erwarte Schott ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von zwei bis fünf Prozent und eine Ebitda-Marge von rund 27 Prozent. Das weiche von den aktuellen Markterwartungen von 8,2 Prozent Wachstum und 28,8 Prozent Marge ab, erklärte der Mainzer Hersteller von Behältern für die Pharmabranche.
Swiss Re
Swiss Re legt die Messlatte für das kommende Jahr leicht höher. 2026 peilt der Schweizer Konzern einen Nettogewinn von 4,5 Milliarden Dollar an, wie die weltweite Nummer zwei der Branche mitteilte. Für das laufende Jahr hatte sich Swiss Re einen Gewinn von mehr als 4,4 Milliarden Dollar vorgenommen. Der Konzern wolle die ordentliche Dividende je Aktie in den nächsten zwei Jahren weiterhin jährlich um sieben Prozent oder mehr steigern.
8:00 DE: Auftragseingang Industrie Oktober m/m
08:00 GB: Halifax Hauspreisindex November m/m
08:45 FR: Handelsbilanzsaldo Oktober in Mrd €
08:45 FR: Industrieproduktion Oktober m/m
09:00 CH: Devisenreserven November in Mrd CHF
10:00 IT: Einzelhandelsumsätze Oktober m/m
11:00 EWU: BIP (endgültig) q/q
11:00 EWU: Erwerbstätigenzahl Q3 q/q
14:30 US: Konsumausgaben November m/m
14:30 US: Persönliche Einkommen November m/m
14:30 US: PCE-Kernrate November m/m
14:30 CA: Erwerbstätigenzahl November m/m in Tsd
14:30 CA: Arbeitslosenquote November
16:00 US: Auftragseingang Industrie Oktober m/m
16:00 US: Konsumklima Uni Michigan Dezember (vorläufig)
21:00 US: Verbraucherkredite Oktober m/m in Mrd US$
21:30 US: Commitments of Traders (COT) Report
Bitte beachten Sie unsere Rechtlichen Hinweise für Marktberichte.
MiFID II/MiFIR
Seit dem 3. Januar 2018 muss zur Meldung von Geschäften ein Legal Entity Identifier (LEI) übermittelt werden. Hier zur Information der „LEI“ von Hauck & Aufhäuser: 529900OOZP78CYPYF471
Weitere Informationen finden Sie unter: www.gleif.org
In unserem Aktienmarktbericht informieren wir Sie täglich per E-Mail-Newsletter über die aktuellen Entwicklungen an der Börse, in den einzelnen Märkten und bei den Unternehmen.