Bewegung bei der EZB
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Bewegung bei der EZB

Monatsrückblick Mai 2022

01. Juni 2022

Lesezeit: 3 Minuten

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird bald dem Beispiel anderer Notenbanken folgen. Im Juli soll die erste Zinserhöhung seit 2011 durchgeführt werden. Gefolgt von mindestens einer weiteren, so dass am Jahresende die Ära der Negativzinsen (beim Einlagensatz) erst einmal Geschichte sein wird. Diese Schritte wurden von den Finanzmärkten förmlich herbeigesehnt. Erforderlich sind sie angesichts der Inflationsentwicklung ohnehin. Die amerikanische Notenbank (Fed) könnte dagegen im Spätsommer mit ihren Zinsanhebungen pausieren. Erste Stimmen deuten darauf hin. Das hinterließ bereits Spuren auf den Kapitalmärkten: die Renditen für US-Staatsanleihen gaben – im Gegensatz zu den hiesigen Sätzen - zuletzt etwas nach, der Euro gewann mit steigender Zinsdifferenz gegenüber dem Dollar an Wert. Die Aktienmärkte präsentierten sich im Mai erneut schwankungsanfällig. Gegen Monatsende setzten sich aber zarte Auftriebskräfte durch. Seit Jahresanfang betrachtet liegt aber die Wertentwicklung von Aktien wie auch von Renten deutlich im negativen Bereich.

Unsere Aktiengewichtung haben wir Mitte Mai in zwei Schritten auf eine leichte Übergewichtung angehoben. Dahinter steht unsere Einschätzung, dass der Fed ein „soft landing“ gelingt, die US-Konjunktur also nicht unter den restriktiveren Finanzierungsbedingungen zu stark leiden wird. Die Konjunktursignale aus dem Euroraum stimmten jüngst zuversichtlich. Insbesondere der Dienstleistungssektor zeigt sich sehr widerstandsfähig. Aber auch in der Industrie sind die Auftragsbücher meist gut gefüllt, lediglich die tatsächliche Produktion hinkt aufgrund von Lieferengpässen und Materialknappheiten (noch) hinterher. Die Höhergewichtung von Aktien in unseren gemischten Mandaten ging einher mit einer leichten regionalen Verschiebung zu Gunsten Europas. Die deutliche Verbilligung der US-Technologiewerte (gemessen etwa am Kurs-Gewinn-Verhältnis) könnte ein weiteres Signal dafür sein, dass die langjährige Performance-Dominanz des US-Marktes mehr und mehr erlischt. Im Schnitt stehen die europäischen Aktienmärkte in der (erwarteten) Gewinndynamik dem US-Markt in nichts nach – sind aber so günstig bewertet wie lange nicht mehr.

In den nächsten Monaten sollte den Bondmärkten – insbesondere in Europa - besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Vor dem Hintergrund der von der EZB angekündigten Zinserhöhungen stellt sich die Frage, ob und wenn ja wie sich ihre Maßnahmen auf den Rentenmärkten fortpflanzen. Steigen die Kapitalmarktrenditen und möglicherweise auch die Renditeaufschläge (Spreads) für die EWU-Peripherie? Oder verpufft die EZB-Politik, nachdem die Renditeanstiege in den letzten Monaten bereits außerordentlich kräftig ausgefallen sind? Wir neigen vorsichtig dem letztgenannten Szenario zu. Folgerichtig haben wir jüngst Kasse in Pfandriefe mittlerer Laufzeit angelegt, denn ihre Renditeaufschläge (Spreads) waren so hoch wie in den Krisenjahren 2008 oder 2011/12. Zurück zur EZB: sie wird im Unterschied zur Fed weder große Zinsschritte, noch eine längere Serie von Anhebungen umsetzen. „Gradualismus, Optionalität und Flexibilität“ – so die EZB-Präsidentin in ihrem Blog-Beitrag vom 23. Mai - werden ihre Aktionen leiten. Das heißt aber auch, dass bei hartnäckig hoher oder höherer Inflation mehr Zinsschritte als heute geplant von der EZB zu gehen sind. Höhere Kapitalmarktrenditen, weitere Peripherie-Spreads und volatile Aktienmärkte dürften dann die Folge sein.

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